Canon RF 15–30mm f/4,5–6,3 IS STM im Test
Das Canon RF 15–30mm f/4,5–6,3 IS STM empfiehlt sich als vielseitiges Reise-Weitwinkel. Wir haben das Zoomobjektiv getestet.
Mit einem Gewicht von leichten 390 Gramm und handlichen Abmessungen von 77 x 89 Millimetern benötigt das Canon RF 15–30mm f/4,5–6,3 IS STM kaum Platz in der Fototasche und eignet sich für Reisefotograf: innen, die beim Handgepäck auf jedes Gramm achten müssen.
Die Brennweite von 15–30 mm an Vollformatkameras im EOS-R-System macht das Weitwinkelzoom zu einem idealen Objektiv für Architektur- und Landschaftsmotive, für Reportage- und Streetlife-Aufnahmen und sogar für Porträts bei 30 mm, wenn man die Person im Bild mittig positioniert, um Verzerrungen an den Rändern zu vermeiden.
Inhalt
Merkmale im Überblick
- Preis: 659,99 Euro
- Erhältlich für: Canon RF
- Brennweite an APS-C-Kamera: 24–48 mm (KB)
- Filterdurchmesser: 67 mm
- Naheinstellgrenze: 0,28 m
- Kleinste Blende: 32
- Linsen / Gruppen: 13 / 11
- Gewicht: 390 g
- Abmessungen: 77 x 89 mm
Viel Licht erforderlich
Bei aller Flexibilität im Hinblick auf die Motivwahl gibt es im Falle des RF 15–30mm f/4,5–6,3 IS STM eine Einschränkung, die man vor dem Kauf bedenken sollte. Um die kompakten Abmessungen und den vergleichsweisen günstigen Preis von nur rund 660 Euro realisieren zu können, hat sich Canon bei der Konstruktion für eine nur durchschnittliche Lichtstärke entschieden.
Das bedeutet in der Praxis: Wird das Umgebungslicht schwächer, zum Beispiel am Abend oder bei Aufnahmen in Innenräumen, muss man recht schnell mit der ISO-Empfindlichkeit an der Kamera hochgehen. Das kann – je nach Kameramodell – zu einem zunehmenden Bildrauschen führen.
Wird gezoomt, verringert sich die mögliche maximale Blendenöffnung bereits ab 16 mm auf f/5, ab 22 mm auf f/5,6 – und ab 27 mm lässt sich die Blende nur noch bis f/6,3 öffnen. Das Zoomobjektiv eignet sich daher am besten für Aufnahmesituationen bei hellem Tageslicht.
Für kreative Bildwinkel: Mit der großen Bildwinkeldiagonalen von bis zu 110 Grad an einer EOS-R-Kamera mit Vollformatsensor lassen sich mit dem RF 15–30 mm spannende Architekturmotive fotografieren.
Wer häufiger bei schwachem Licht fotografieren möchte, greift besser zu einem lichtstärkeren Objektiv. Hobbyfotograf:innen würden wir in dem Fall eher zu einer Festbrennweite raten, da das lichtstärkere Canon RF 15–35 mm f/2,8 L IS USM gleich mehr als das Dreifache kostet.
Als Ausgleich der nur durchschnittlichen Lichtstärke hat Canon das preiswerte RF 15–30 mm mit einer optischen Bildstabilisierung ausgestattet, die laut Hersteller im Zusammenspiel mit am Sensor stabilisierten EOS-R-Kameras bis um sieben EV-Stufen längere Belichtungszeiten ermöglichen soll.
Wir haben im Praxistest an einer Canon EOS R5 bei 15 mm noch mit vier Sekunden und bei 30 mm noch mit zwei Sekunden aus der Hand scharfe Aufnahmen hinbekommen. Das entspricht jeweils guten sechs EV-Stufen.
Wie die Labormessungen ergaben, erreicht das RF 15–30 mm eine hohe Schärfe bei 15 mm mit 92 bis 95 Prozent der möglichen Auflösung an unserer Messkamera EOS R5 im Bildzentrum. In den Ecken sackt die Schärfe allerdings auf 60 bis 61 Prozent ab. Schärfere Ecken lassen sich bei 30 mm erzielen.
Vignettierung: Das RF 15–30 mm f/4,5–6,3 IS STM zeigt über den gesamten Zoombereich eine leichte Vignettierung, die man auch hier bei 28 mm mit rund 0,5 Blendenstufen in den Ecken sehen kann. Der Helligkeitsabfall lässt sich aber recht leicht in der Bildbearbeitung herausnehmen.
Unser Fazit: Kleines, leichtes Zoom fürs Reisegepäck
Das RF 15–30mm f/4,5–6,3 IS STM ist ein gutes Zoomobjektiv für Hobby- und Reisefotograf:innen, die nach einem kompakten und preiswerten Weitwinkel suchen. Wir empfehlen es in erster Linie für Tageslichtbilder. Bei schwachem Licht raten wir zu einem Stativ.
Das hat uns gefallen: Klein, leicht, Bildstabilisator, gute Schärfe im Bildzentrum, Steuerring
Hier besteht Nachbesserungsbedarf: Geringe Lichtstärke, Schärfeabfall in den Ecken, keine Dichtungen
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