Die ideale Ausrüstung für die Astrofotografie
Von der Kamera, über Objektive bis zum Zubehör: Hier findest du die beste Ausrüstung für die Astrofotografie.
Auch wenn die Astrofotografie als ein sehr spezielles Fotografie-Genre angesehen wird, muss man für den Einstieg nicht unbedingt ein Vermögen für neue Ausrüstung ausgeben. Selbst Einsteiger-DSLMs und DSLRs sind mit dem richtigen Objektiv und dem passenden Zubehör in der Lage, schöne Landschaftsaufnahmen in der Dunkelheit zu fotografieren. Also, worauf wartest du noch? Zieh dich warm an, und gehe mit der richtigen Ausrüstung auf Sternejagd.
Wechsel zur DSLM
Spiegellose Systemkameras, auch DSLMs genannt, sind für die Astrofotografie gut gerüstet. Sie unterscheiden sich von DSLRs durch das Fehlen eines Schwingspiegels. Sie sind außerdem kleiner und leichter und können dennoch mit Wechselobjektiven verwendet werden, auch wenn die Auswahl an Objektiven bei manchen Systemen noch nicht ganz so umfangreich ist wie bei DSLRs.
Auf welche Ausstattungsmerkmale und Funktionen solltest du nun achten, wenn du nach einer Kamera für die Astrofotografie suchst? Als Erstes spielt die Sensorgröße eine wichtige Rolle, wobei größere Sensoren im Vorteil sind, wenn es das Budget erlaubt. Vollformatsensoren können im Vergleich zu APS-C- und MFT-Sensoren durch ihre größere Fläche mehr Licht einfangen, was wiederum zu einem besseren Signal und weniger Rauschen führt.
Was das Kameragehäuse betrifft, ist das schwenkbare Display ein Pluspunkt, da du bei Dunkelheit und ungünstigen Winkeln nicht durch den Sucher blicken musst, sondern die Bildkomposition über das Display vornehmen kannst.
Denke daran, einen oder zwei zusätzliche Akkus einzupacken. Die langen Belichtungszeiten bei Astroaufnahmen können den Strom einer Kamera sehr schnell verbrauchen. Informiere dich daher über die Akkulaufzeit aller potenziellen Modelle.
Canon EOS Ra
Die Canon EOS Ra ist eine speziell für die Astrofotografie entwickelte Version der spiegellosen EOS R. Zu den Besonderheiten gehört eine neue IR-Filteranordnung vor dem Sensor, die viermal so viel Hydrogen-Alpha-Licht (Hα) durchlässt wie die normale EOS R.
Darüber hinaus lassen sich Bilder in der Wiedergabe mit einer leistungsfähigeren Lupenfunktion um bis zu das 30-Fache vergrößern. Neben detailreichen Fotos bietet der 30-Megapixel- Sensor im Vollformat sowohl 4K-Videos als auch 4K-Zeitraffer.
Fazit: Mit der EOS Ra kannst du das Universum in seiner ganzen Schönheit einfangen und die subtileren Farben der Objekte am Nachthimmel hervorheben.
Fujifilm X-T4
Die Fujifilm X-T4 gehört zu den spiegellosen Top-Kameras mit einem Sensor im APS-C-Format. Der X-Trans CMOS 4-Bildwandler löst mit 26 Megapixeln auf und bietet eine hohe native Empfindlichkeit bis ISO 12.800. Per Erweiterung sind bis ISO 51.200 möglich.
Der Dynamikbereich ist bei niedrigeren Empfindlichkeiten gut und bietet viel Flexibilität, um Details in der Nachbearbeitung wiederherzustellen – vorausgesetzt, du fotografierst im RAW-Format. Die X-T4 ist mit einem doppelgelenkigen Monitor ausgestattet, den man nach außen und vom Gehäuse wegklappen kann. Wenn die Kamera Richtung Himmel gerichtet ist, lassen sich auf diese Weise schöne Astroaufnahmen aus Bodennähe fotografieren.
Hat man sich erst einmal an das Bedienkonzept gewöhnt, lassen sich die Einstellungen mit den mechanischen Einstellrädern auf der Oberseite der Kamera auch im Dunkeln leicht anpassen. Fujifilm bietet inzwischen ein umfangreiches Objektiv-Portfolio an, unter anderem mit sehr weitwinkligen Festbrennweiten und Zooms für die Aufnahme der Sterne am Nachthimmel.
Fazit: Die X-T4 ist mit ihrem Crop-Sensor im APS-C-Format sowohl für Hobby- als auch für professionelle Astrofotograf:innen ein Gewinn. Der neigbare Touchscreen und der helle elektronische Sucher machen sie ideal für Nachtaufnahmen luxury138.
Sony Alpha 7R IV
Die spiegellose Sony Alpha 7R IV arbeitet mit einem gestapelten „stacked“ Vollformat- CMOS-Sensor, der mit 61 Megapixel sehr hoch auflöst. In Verbindung mit einem leistungsstarken Prozessor bietet die Kamera, laut Sony, bei niedrigen ISO-Empfindlichkeitseinstellungen einen sehr hohen Dynamikbereich von 15 Blendenstufen.
In der Praxis bringt dir diese Fähigkeit einen großen Bearbeitungsspielraum in den Lichtern und Schatten deiner Astrofotos. Diesen Vorteil bietet die Kamera auch im Videomodus. Hier wird durch S-Log3 und das HLG-Bildprofil ein Dynamikumfang von bis zu 14 Blendenstufen erreicht.
Auch wenn die Astrofotografie immer mit einem stabilen Stativ stattfindet, können sich unerwünschte Kamerabewegungen einschleichen und die Schärfe deiner Bilder beeinträchtigen. Die Alpha 7R IV verfügt über ein 5-Achsen- Bildstabilisierungssystem, das Verwacklungen und unscharfe Bilder verhindern soll.
Das Kameragehäuse besteht aus einer Magnesiumlegierung mit Abdeckungen auf der Vorder- und Rückseite. Zusätzlich sind alle wichtigen Tasten und Einstellräder abgedichtet. Der Staub- und Feuchtigkeitsschutz ist ein wichtiger Aspekt, wenn du zum Beispiel nachts in der Wildnis fotografieren möchtest.
Was die weitere Ausstattung betrifft, so hat das schwenkbare Display auf der Rückseite eine Auflösung von 1,44 Millionen Punkten zu bieten und ermöglicht durch die Touch-Funktionalität eine einfache und schnelle Bedienung mit dem Finger.
Fazit: Die vierte Version der Alpha 7R verfügt über die bisher höchste Sensorauflösung der Reihe. Das Gehäuse ist abgedichtet, und Astroaufnahmen werden durch eine 5-Achsen-Bildstabilisierung unterstützt.
Sony Alpha 7S III
Zu den wichtigsten Merkmalen der Sony Alpha 7S III gehört ihre enorme Empfindlichkeit von bis zu ISO 409.600 bei zugleich sehr niedrigem Rauschen. Da die Bilder bei dieser ISO-Stufe dennoch recht körnig sind, wirst du diese Einstellung sehr wahrscheinlich nur selten verwenden.
Sie bringt dennoch einen nützlichen Vorteil mit sich: Mit ISO 409.600 ist es möglich, die Milchstraße in Echtzeit auf dem LCD-Display oder im elektronischen Sucher der Kamera sichtbar zu machen, was das Fokussieren und Einstellen des Bildausschnitts deutlich vereinfacht.
Der elektronische Sucher bietet eine 0,78-fache Vergrößerung und zeigt durch die Live-Ansicht sofort an, wie sich die Belichtungskorrektur, der Weißabgleich und andere Einstellungen auf die Bilder auswirken. Das Herzstück der Kamera: ein 12,1-Megapixel-CMOS-Sensor im Vollformat. Die vergleichsweise niedrige Auflösung macht die Alpha 7S III zu einer guten Option, wenn du regelmäßig Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen aufnimmst, aber nicht unbedingt Abzüge im Format A3 oder größer anfertigen willst.
Darüber hinaus ist der Sensor beweglich gelagert und sorgt so für eine 5-Achsen-Bildstabilisierung direkt im Kameragehäuse. Der LCD-Bildschirm ist berührungsempfindlich und ermöglicht ein komfortables manuelles Scharfstellen per Display-Lupenfunktion. Die vorderen und hinteren Einstellräder sind leicht zugänglich, und ein Sperrmechanismus für das Moduswahlrad verhindert, dass du im Dunkeln versehentlich den Aufnahmemodus änderst. Bewegtbilder lassen sich in hoher 4K-UHD-Auflösung aufzeichnen – und das sowohl mit 60p also auch mit 120p.
Fazit: Die Sony Alpha 7S III hat zwar nur einen 12,1-Megapixel-Vollformatsensor, kann die ISO-Empfindlichkeit dafür aber bis auf erstaunliche ISO 409.600 anheben. Dazu kommt ein hoher Dynamikumfang, wenn im RAW-Modus gearbeitet wird.
DSLM-Objektive
Ein lichtstarkes Weitwinkelobjektiv ist die beste Wahl für die Astrofotografie. Hier sind drei Top-Optionen.
ZEISS Batis 18mm f/2,8
Dieses Vollformat-Objektiv für Sony-E-Mount-DSLMs punktet durch einen großen Bildwinkel, einen schnellen Autofokus und löst bis in die Ecken scharf auf. Es ist außerdem gegen Staub und Spritzwasser geschützt.
Fujinon XF 16mm F1.4 R WR
Dieses Vollformat-Objektiv für Sony-E-Mount-DSLMs punktet durch einen großen Bildwinkel, einen schnellen Autofokus und löst bis in die Ecken scharf auf. Es ist außerdem gegen Staub und Spritzwasser geschützt.
M. Zuiko Digital 12-40mm f2,8 II PRO
Das kompakte und robuste Zoom eignet sich perfekt für Olympus- und OM-System-Kameras, kann aber auch an MFT-DSLMs von Panasonic zum Einsatz kommen. Highlights sind die vielseitige Brennweite und die hohe durchgängige Lichtstärke.
Speicherkarte
Speicherkarten gibt es in verschiedenen Format- und Speichergrößen. Die meisten Kameras arbeiten mit SD-Karten. Im Profi-Bereich kommen auch CF-, XQD– und CFexpress-Karten zum Einsatz. Falls du ausschließlich fotografierst, empfehlen wir dir Karten mit einer Speichergröße von bis zu 64 GByte. Es gibt zwar auch Karten mit größerem Speicher, auf die insgesamt mehr Bilder passen – sollte die Karte aber kaputt oder verloren gehen, gehen damit auch mehr Bilder verloren, als wenn du deine Aufnahmen von Anfang an auf mehrere Karten aufteilst.
Solltest du hingegen häufig filmen, macht es natürlich Sinn, bei 4K-Videos und größeren Auflösungen auf schnelle Karten mit größerer Speicherkapazität zu setzen. Achte beim Kauf darauf, welche Karten von deiner Kamera unterstützt werden. Bei SD-Karten gibt es mit UHS-I und UHS-II zum Beispiel unterschiedliche Geschwindigkeitsklassen, wobei UHS-II nicht von jeder Kamera unterstützt wird.
SanDisk SDXC Extreme Pro 64GB 200MB/s V30 UHS-I
Die 64-GB-SDXC-Karte von Sandisk schreibt Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 140 MB/s in den Speicher. Darüber hinaus können Sie die Daten später mit einer Lesegeschwindigkeit von bis zu 200 MB/s auf Ihren Rechner übertragen. Die Karte ist in den Kapazitäten von 32 GByte bis 1 TByte erhältlich.
Lexar Pro 1800x SDXC UHS-II 64 V60
Die 64-GB-SDXC-Karte von Sandisk schreibt Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 140 MB/s in den Speicher. Darüber Lexars professionelle SDXC-Karten der Gold-Serie werden in den Speichergrößen von 64 GB bis 512 GB angeboten. Der schnelle UHS-II-Standard unterstützt Lesegeschwindigkeiten von bis zu 270 MB/s. Dazu werden Daten bei der Aufnahme mit bis zu 180 MB/s auf die Karte geschrieben. Damit ist die Karte auch für hochauflösende 4K-Videos gerüstet.
Stative
Stative sind in der Nachtfotografie ein unverzichtbares Hilfsmittel für scharfe Bilder. Selbst die ruhigste Hand wird es nicht schaffen, die Kamera bei teils langen Belichtungszeiten stabil zu halten. Bei der Wahl des Stativs spielen Faktoren wie dessen Gewicht und Stabilität eine entscheidende Rolle. In der Nachtfotografie wirst du viel draußen im Gelände unterwegs sein und musst das Stativ womöglich über längere Strecken tragen. Daher sollte es nicht zu schwer ausfallen.
Hier eignen sich zum Beispiel Carbonstative, die im Vergleich weniger wiegen als ihre Aluminium-Pendants. Es sollte gleichzeitig aber auch nicht zu leicht sein, um bei Windböen in der Nacht nicht gleich umzukippen. Professionelle Stative werden häufig ohne einen Stativkopf verkauft, da die Hersteller davon ausgehen, dass erfahrene Fotograf:innen den Kopf selbst wählen möchten. Soll der Kopf inklusive sein, greife am besten zu einem Kit.
Manfrotto Befree Advanced Carbon Reisestativ Kit Twist
Mit dem Befree Advanced Carbon ist dem Hersteller Manfrotto ein leichtes und kompaktes Reisestativ gelungen, das sich sowohl für Hobby- als auch für erfahrene Fotograf:innen eignet. Das Kohlefaserstativ wiegt inklusive dem im Kit mitgelieferten Kugelkopf nur 1,25 Kilogramm und lässt sich für den Transport auf ein Packmaß von nur 41 Zentimetern zusammenklappen. Die maximale Arbeitshöhe liegt bei 150 Zentimetern. Der Kopf trägt eine Last von bis zu acht Kilogramm. Beim Kauf wird eine praktische Tasche mitgeliefert.
Benro FTA28CV1 Travel Angel Kit Serie 2 Carbon
Mit einem kurzen Packmaß von lediglich 47,5 Zentimetern eignet sich das Benro FTA28CV1 Travel Angel im Kit mit einem Kugelkopf als ideales Reisestativ. Das Carbonstativ wiegt 1,81 Kilogramm, kann bis zu zehn Kilogramm tragen und lässt sich auf eine maximale Arbeitshöhe von 170 Zentimetern ausfahren. Als Highlight bietet es die Möglichkeit, ein Bein abzuschrauben, um es mit dem Kugelkopf zu einem Einbeinstativ umzubauen.
Nikon RT-1 Stativadapterring
Bei Aufnahmen mit sehr großen Objektiven im Telebereich ist es wichtig, deren Gewicht auf dem Stativ möglichst gut zu verteilen, damit kein zu großes Übergewicht nach vorne entsteht. Dabei helfen zum Beispiel Stativadapter wie der von Nikon.
Stativköpfe
Während die Beine eines Stativs dazu da sind, das Gewicht deiner Ausrüstung zu tragen, sorgt der Stativkopf dafür, dass du beim Fotografieren flexibel agieren kannst. Im Grunde genommen macht der Kopf die ganze Arbeit, denn du drehst und wendst ihn, bis die Kamera in der gewünschten Position ist.
Die Preisspanne bei Stativköpfen reicht von preisgünstigen Einsteigermodellen bis hin zu Spezialköpfen im hohen Preissegment. Wenn du das Stativ und den Kopf einzeln kaufst, wird dir auffallen, dass manche Köpfe fast genauso viel kosten wie das eigentliche Stativ. Das liegt daran, dass sie genauso wichtig sind und oft viele nützliche Funktionen mitbringen. Bei der Wahl des Kopfes gibt es verschiedene Optionen.
Ein Kugelkopf ermöglicht zum Beispiel sehr schnelle Positionswechsel der Kamera, da du nur eine Schraube lösen musst, um danach über ein Kugelgelenk sämtliche Achsen gleichzeitig verstellen zu können. Möchtest du hingegen präzise Änderungen vornehmen, ist ein 3-Wege-Neiger eine gute Wahl. Hier lassen sich die vertikale und die horizontale Achse getrennt voneinander einstellen.
Manfrotto 3-Wege-Neiger MHXPRO-3W
Der X-PRO 3-Wege-Kopf ist ein kompakter, präziser und zuverlässiger 3-Wege- Stativkopf von Manfrotto. Dank seiner einziehbaren Hebel, die bei Bedarf ausgefahren werden können, braucht er wenig Platz in der Tasche und lässt sich gut transportieren.
Über drei Nivellierlibellen lassen sich die einzelnen Achsen sehr genau ausrichten und „ins Wasser stellen“. Durch die Aufteilung in separate Achsen wird vermieden, dass beispielsweise bei einer Justierung auf der vertikalen Achse versehentlich auch die horizontale beeinflusst wird.
Manfrotto XPRO Kugelkopf mit 200PL
Mit seinem dreifachen Verriegelungssystem ist dieser Kopf sehr präzise und bietet weiche Bewegungsabläufe. Er ist aus leichtem Magnesium gefertigt und trägt bis zu zehn Kilogramm.
Gitzo GH3382QD zentrischer Kugelkopf Serie 3
Die zentrischen Kugelköpfe von Gitzo sind besonders ausbalanciert und ermöglichen eine präzise und weiche Bewegung. Der aus Magnesium gefertigte GH3382QD ist in der Lage, schwere Kameras mit bis zu 18 Kilogramm zu tragen. Neben der mitgelieferten GS5370D-Wechselplatte können auch andere Arca-Swiss kompatible Platten genutzt werden.
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