DJI Neo Kameradrohne im Test – Wie gut ist diese Drohne wirklich?
Mit der DJI Neo präsentiert DJI die bislang leichteste Kameradrohne in Ihrem Drohnen-Lineup. Grund genug, uns den Leichtgewicht-Newcomer in einem Test genauer anzuschauen. In diesem Beitrag verraten wir euch, was uns an dem Leichtgewicht-Newcomer besonders gut gefällt und ob und für wen sich eine Anschaffung lohnt.
DJI Neo auf einen Blick:
- mit ca. 135 g bislang die leichteste Drohne von DJI
- Drohne der Risikoklasse C0 = kein Drohnen-Führerschein notwendig
- robustes Design mit geschützten Propellern
- gute Bildstabilisierung mit RockSteady und HorizonBalancing
- sehr kompakt (passt auf die Handfläche)
- Handflächen-Start und -Landung
- Videoaufnahmen bis zu 4K 30 fps (1080p bis 60 fps) und 12 MP Fotoaufnahmen
- entwickelt speziell für Vlogger und Action-Aufnahmen unterwegs
- KI-Motivverfolgung mittels Smart Tracking und DirectionTrack
Erfahre mehr zu DJI Neo Kameradrohne in unserem ausführlichen Praxistest!
Inhalt
- 1 Rechtlich auf der sicheren Seite – Die Drohnenregelungen
- 2 Gewicht und Design – Die leichteste DJI Drohne bisweilen
- 3 Flugverhalten und Steuerung – Komfort mit leichten Abstrichen
- 4 Flugzeit und Akku – Alles im grünen Bereich
- 5 Bildqualität und Stabilisierung – Gewohnt stabil und dezent
- 6 Intelligente Funktionen – Ein echtes Highlight
- 7 Datenhandhabung und Speicher – Der Spartaner
- 8 Unser Fazit – Für wen eignet sich DJI Neo Kameradrohne?
Rechtlich auf der sicheren Seite – Die Drohnenregelungen
Damit ihr keine Bedenken oder Unsicherheiten beim Kauf der neuen Drohne habt, hier die wichtigsten Infos zur DJI Neo in Bezug auf die rechtlichen Regelungen. Wenn ihr mehr zu diesem Thema erfahren möchtet, dann schaut gerne unseren Beitrag zu den neuen Regelungen für Drohnen in 2024 an.
Ist die DJI Neo versicherungspflichtig?
Ja, DJI Neo ist versicherungspflichtig. Grundsätzlich sollte in Deutschland jede Drohne über eine Drohnen Haftpflichtversicherung versichert sein.
Ist die DJI Neo kennzeichnungspflichtig?
Ja, DJI Neo ist kennzeichnungspflichtig. Für den Betrieb der Drohne müsst ihr euch in jedem Fall als Pilotin oder Pilot beim Luftfahrt-Bundesamt registrieren und eine von außen sichtbare Kennzeichnung (UAS-Betreiber-ID) an deiner Drohne anbringen.
Wie schnell darf ich die DJI Neo fliegen?
Für Drohnen der Klasse C0 ist die Geschwindigkeit bis zu 19 m/s zulässig. Die Höchstgeschwindigkeit der DJI Neo beträgt im manuellen Modus 16 m/s.
Benötige ich für die DJI Neo einen Drohnen Führerschein?
Da die DJI Neo unter 250 Gramm Gewicht liegt und somit in die Klasse C0 fällt, benötigt ihr keinen Drohnen-Führerschein, um eure Drohne fliegen zu dürfen.
Gewicht und Design – Die leichteste DJI Drohne bisweilen
Tatsächlich gehört die DJI Neo zu den leichtesten Drohnen unter den Consumer Drohnen und ist bislang (Stand 2024) die leichteste Drohne im DJI Drohnen-Lineup. Vergleichbare Drohnen-Modelle DJI Mini Pro 3 und DJI Mini Pro 4 sind einige Gramm schwerer und liegen bei ca. 249 g (im Vergleich DJI Neo ca. 135 g).
Gewichtsvergleich der beliebten DJI Drohnen:
- DJI Neo ca. 135 g
- DJI Mini 4 Pro < 249 g
- DJI Mini 3 < 249 g
- DJI Air 3 ca. 720 g
Das geringe Gewicht macht sich im Design der Drohne bemerkbar: Die Abmessungen (104,2 × 150 × 45,2 mm) sind kompakt und die Quadrocopter-Propeller deutlich kleiner als bei den beiden zuvor genannten Modellen. Dadurch ist die Drohne entsprechend transportabler als ihre beiden Pendants.
Einer der größten Vorteile der kompakten Bauweise ist der einfache Start von der Handfläche aus. Ebenfalls ist die Landung auf der Handfläche möglich. Dieses Feature kennen wir zwar schon von den großen Geschwistern der Mini Pro 3 und 4 sowie einigen anderen Herstellern, in diesem Fall unterstreicht es jedoch nochmal den Anwendungsbereich – schnelle, unkomplizierte Action-Aufnahmen im Vlogging Stil unterwegs.
Was uns gefällt, ist, dass im kompakten Design der Drohne auch der Schutz der Propeller berücksichtigt wurde: Diese werden rundherum von einem soliden Propeller-Rahmen geschützt, der nach Bedarf zum Wechseln der Propeller abgenommen werden kann. Das gibt auch Anfängern ein besseres Gefühl beim Fliegen der Drohne.
Insgesamt macht die DJI Neo trotz ihrer leichten Bauweise einen soliden und stabilen Eindruck. Auch die Verarbeitung der Drohne fühlt sich für diese Preisklasse sehr wertig an
Flugverhalten und Steuerung – Komfort mit leichten Abstrichen
Die DJI Neo ist entsprechend ihrer Größe sehr wendig und mit einer Maximalgeschwindigkeit von 16 m/s (manueller Modus) recht flott. Im normalen Modus bewegt sich die Neo mit 6 m/s und im Sportmodus mit 8 m/s durch die Luft.
Laut Hersteller ist die Neo sogar bei Windstärke 4 einsetzbar, was einer mäßigen Brise entspricht (20-28 km/h). Wir konnten es leider nicht testen, sind uns aber sicher, dass die Drohne zumindest bei normalen Wetterbedingungen gut zu fliegen und zu steuern ist.
Die Drohne wird via DJI Fly App gesteuert, kann aber auch mittels eines optionalen DJI Remote Controllers gesteuert werden. Mit der App ist die Steuer-Reichweite auf 50 Meter begrenzt, was nicht weiter stört, da Drohnen ohnehin nur mit einer zusätzlichen Genehmigung außer Sichtweite geflogen werden dürfen. Diese Distanz reicht auch für die Verwendung beispielsweise als Vlogging-Drohne vollkommen aus.
Über die App könnt ihr übrigens auch die Kamera steuern und dabei den Aufnahmewinkel sowie die Entfernung zum Objekt selbst bestimmen.
Die Steuer-Reichweite könnt ihr aber dennoch erweitern, beispielsweise mit der DJI RC-N3, welche bereits in der Fly-More-Combo enthalten ist. Damit wird die Reichweite, laut Herstellerangabe, bis auf 10 km erweitert. In unserem Test konnten wir es leider nicht überprüfen, gehen aber davon aus, dass in der Praxis die tatsächliche Reichweite von dieser Angabe nach unten etwas abweicht. Zu berücksichtigen ist hier auch die maximale Flugzeit der Drohne.
Für ein immersives Erlebnis und mehr Kontrolle beim Steuern der Drohne und der Kamera könnt ihr auch das optionale Zubehör wie beispielsweise DJI Goggles, RC Motion oder FPV Fernsteuerung 3 verwenden.
Außerdem ist die Sprachsteuerung möglich – derzeit allerdings nur auf Englisch oder Chinesisch.
Flugzeit und Akku – Alles im grünen Bereich
Bei der Flugzeit sticht die Neo nicht besonders heraus, bleibt aber dennoch bei einem guten Wert von 18 Minuten (je nach Bedingungen und Verwendungsweise). Das machen beispielsweise die Drohnen der Mini Serie mit ca. 34 Minuten besser. Diese spielen aber selbstverständlich in einer anderen Preisliga mit.
Der beigefügte Akku kann via USB-C-Datenkabel direkt an der Drohne geladen werden. Mit einer optionalen Zweiwege-Ladestation von DJI könnt ihr aber auch bis zu drei Akkus gleichzeitig laden.
Bildqualität und Stabilisierung – Gewohnt stabil und dezent
Für die Foto- und Videoaufnahmen nutzt die DJI Neo einen CMOS ½ Zoll-Bildsensor und ein Weitwinkelobjektiv (entspricht 14 mm) mit f/2,8 Blende. Das erlaubt Fotoaufnahmen in 12 MP Bildauflösung (4:3 oder 16:9) und Videoaufnahmen bis zu 4K (4:3 oder 16:9) mit 30 fps.
Leichte Slow-Motion Videoaufnahmen könnt ihr erzielen, indem ihr in den Full HD (1080p) Modus wechselt und mit 60 fps aufnehmt. Das klappt sehr gut und verleiht den Videoaufnahmen einen Hauch von Eleganz.
Anders als beim vergleichbaren Modell, DJI Mini Pro 4, wurde hier auf das Log-Farbprofil verzichtet. Das mag daran liegen, dass sich Neo eher an Einsteiger und nicht an Profis mit hohen Ansprüchen an die Videoqualität und Postproduktion richtet.
Für stabile Aufnahmen sorgen indes die bereits von DJI bekannten Stabilisierungssysteme Rocksteady und HorizonBalancing in Verbindung mit dem einachsigen mechanischen Gimbal. Der Rocksteady-Algorithmus korrigiert dabei die auftretenden Verwacklungen und HorizonBalancing behält die Aufnahmen bis zum +/- 45° stets in der horizontalen Lage.
Diese können, je nach Aufnahmeformat, aktiviert oder deaktiviert werden, wobei nur eines der Systeme gleichzeitig verwendet werden kann.
Intelligente Funktionen – Ein echtes Highlight
Ein Highlight der DJI Neo sind ihre intelligenten Funktionen: Mit Hilfe der KI-Motivverfolgung folgt euch die Drohne bei euren Aktivitäten – ob Skateboarden, Radfahren oder beim Spazierengehen. So könnt ihr euch komplett auf die Inhalte eurer Videos konzentrieren, ohne euch darüber Gedanken zu machen, ob ihr mit im Bild seid. Das funktioniert sehr gut und lädt dazu ein, sofort loszulegen.
Eine weitere interessante Funktion ist das von anderen DJI Drohne bekannte QuickShots Feature. Dieses erlaubt euch das automatische Aufnehmen anhand ausgewählter Flugmodi. Dabei fliegt die Drohne ein vorher ausgewähltes Flugmanöver im vollautomatischen Modus und nimmt gleichzeitig auf.
Zur Auswahl stehen folgende Modi: Dronie, Kreisen, Rocket, Spotlight, Helix und Boomerang. Mit dem RTH (Return-to-Home) wurde der Neo auch ein weiteres praktisches Feature spendiert: Nach Beendigung des Kurses oder bei einem geringen Akkustand kehrt die Drohne automatisch und sicher zum Startpunkt zurück.
Datenhandhabung und Speicher – Der Spartaner
Bei der DJI Neo verzichtete der Hersteller auf einen Kartenslot und spendierte der Drohne stattdessen einen integrierten Speicher von 22 GB Größe. Das reicht bei Aufnahmen in 4K für ca. 40 Minuten und in Full HD für ca. 55 Minuten.
Das Ganze sieht zwar sehr spartanisch aus, passt aber wunderbar in das Mini-Drohnen Konzept, das hier insgesamt sehr stimmig umgesetzt wurde. Wollt ihr die Aufnahmen vom internen Speicher übertragen, dann geht das ganz einfach über die WiFi-Verbindung mit dem Smartphone und der installierten DJI Fly App.
Unser Fazit – Für wen eignet sich DJI Neo Kameradrohne?
Nach diesem Kameradrohnen-Test der DJI Neo wollen wir euch unsere Meinung und die Einschätzung zum Kauf dieser Drohne verraten.
Insgesamt hat die Neo bei uns einen durchaus positiven Eindruck hinterlassen: Trotz ihrer leichten Bauweise sieht die Drohne wertig und solide aus. Sie lässt sich auch mühelos steuern, was bei einer Drohne unter anderem ein wichtiger Spaßfaktor ist. Außerdem ist die Neo schnell einsatzbereit: Handflächen-Start und -Landung sowie die Steuerung via App machen es möglich.
Für ein immersives Erlebnis oder bequeme und präzise Handhabung der Drohne könnt ihr auch auf die optionalen DJI Goggles oder RC Zubehör von DJI zugreifen.
Alleine die Flugzeit von ca. 18 Minuten ist in diesem Fall etwas knapp bemessen, kann aber mit zusätzlichen Akkupacks und kleinen Zwischenstopps zum Akku wechseln verlängert werden. Zusätzliche Akkus inklusive einer Zweiwege-Ladestation bekommt ihr beispielsweise im von DJI angebotenen Fly-More-Bundle.
Für Anwender, die Neo für Drohnen Aufnahmen für Zwischendurch suchen und Content-Creator, die Ihre Vlogger Aktivitäten in kurzen Videos zum Beispiel für Social Media festhalten wollen, ist diese Drohne aber genau richtig. Vor allem die implementierte KI-Motivverfolgung sowie das QuickShot Feature unterstützen dieses Argument. Auch Einsteiger-Drohnenpiloten werden deshalb sicherlich ihren Spaß mit der Drohne haben.
Was die Qualität der Video- und Fotoaufnahmen angeht, liegt die Neo auf einem guten, für dieses Preissegment akzeptablem Niveau. Auf hohe Framerates für Slow-Motion-Aufnahmen, das Log-Farbprofil sowie auf HDR wurde hier verzichtet. Für den angebotenen Preis wäre es auch überraschend, diese Features hier vorzufinden.
Ansonsten stehen euch wahlweise Videoaufnahmen in 4K und Full HD zur Verfügung, welche mit Hilfe eines mechanischen einachsigen Gimbals und per Rocksteady oder HorizonBalancing ziemlich gut stabilisiert werden.
Abschließend können wir sagen, dass wir die DJI Neo all denjenigen empfehlen, die eine preiswerte und vor allem kompakte Drohne im Einstiegsbereich suchen. Einstiegsbereich bedeutet, dass der Betrieb der Drohne an minimale gesetzliche Einschränkungen und Anforderungen geknüpft ist. Für die Neo mit der Risikoklasse C0 benötigt ihr beispielsweise keinen Drohnen-Führerschein, was euch schneller zum eigentlichen Ziel bringt – die Drohne zu fliegen.
Vorteile
- kein Drohnen Führerschein nötig
- KI-Motivverfolgung und QuickShots sind für diese Preisklasse großartige Features
- sehr kompaktes und leichtes Design für unterwegs
- vergleichsweise günstiger Preis
- gute Bildstabilisierung durch Rocksteady und HorizonBalancing
- RTH-Feature (Return-to-Home)
- Handflächen-Start und -Landung
Nachteile
- nur ein Ein-Achsen-Gimbal
- keine richtigen Slow Motion Aufnahmen
- keine Hinderniserkennung
- kein HDR bei 4K
- vergleichsweise kurze Flugzeit
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