Fujifilm X100 V
Im Herbst 2010 wurde die Fujifilm X100 angekündigt und im darauffolgenden April kam diese edle Kompaktkamera auf den Markt. Damals dachten viele: die von Fuji trauen sich was, eine Kompaktkamera mit festem Weitwinkelobjektiv für 1000 Euro. Doch entgegen der ersten Befürchtungen verkaufte sich die Kamera erstaunlich gut.
Inhalt
Edle Kompaktkamera im Retrolook
Dies lag wohl maßgeblich an den kompakten Abmessungen und der hochwertigen Verarbeitung im Leica-Design der 50er Jahre. Kombiniert mit dem großem APS-C Sensor, einem Hybrid-Sucher und dem verbauten lichtstarken 35mm Objektiv (nominell 23mm mal Cropfaktor) mit Blende 2.0. Dies alles machte die Kamera zu einer äußerst modernen, hochwertigen und schnell bedienbaren Alltagskameras, die besonders bei Anhängern der Streetfotografie beliebt war.
Alles beim Alten?
Jetzt, 10 Jahre später, wurde gestern in London mit der Fujifilm X100 V die fünfte Version des Klassikers vorgestellt und sie sieht – von vorn – aus wie der Vorgänger Fujifilm X100F.
Von hinten betrachtet sehen wir, dass die neue Fujifilm X100V nun die erste X100 ist, die ein neigbares Display besitzt – natürlich ein Touch-Display. Dies ist auch zugleich das interessanteste neue physikalische Merkmal der aktuellsten Fujifilm X100.
Doch diese ist lange nicht die einzige Verbesserung. Fuji hat mit dieser neusten Kamera aus der X100-Serie fast alle Wünsche der Käufer und Anwender des Vorgängers erfüllt.
Verbessertes Objektiv
Die Optik wurde nun verbessert und neu berechnet. Der Aufbau der Linsen ist gleich geblieben, aber das Objektiv besitzt nun zwei statt nur eine asphärische Linsen. Dies macht auch Sinn, denn der Sensor hat jetzt 26 statt 24 Megapixel und somit soll die Qualität der Bilder sich laut Fuji durch die Neurechnung der Optik sogar weiter verbessert haben. Der in der X100V verbaute besonders rauscharme 26,1MP APS-C X Trans CMOS 4-Sensor wurde übrigens vor gut einem Jahr erstmals in der Fuji X-T3 verwendet.
Schnell, schneller, X100V
Dank des neuen X4-Prozessors kann die Fujifilm X100V bis zu 20 Bilder pro Sekunde im Serienmodus aufnehmen. Dies selbstverständlich nur mittels elektronischem Verschluss und nicht mit dem ebenfalls verwendbaren mechanischem Zentralverschluss.
4K-Video und verbesserter Autofokus
Eine Kamera ohne 4k-Video macht heutzutage keine Sinn und somit besitzt auch die neue Fuji die Möglichkeit Videos in 4K/30p aufzunehmen. Dank des deutlich verbessertem Autofokus-Systems machen gerade Videos mit dieser Kamera jetzt noch mehr Spaß.
Natürlich hat die X100V auch den kleinen Joystick der Vorgängerin erhalten, mit dem bei Standbildern der Autofokusmesspunkt sehr einfach und flott gewählt werden kann.
Wetterfestes Gehäuse
Ja, die Kamera besitzt ein sehr hochwertig verarbeitetes wetterfestes Gehäuse. Nein, die Kamera ist nicht wetterfest (nach DIN-Norm). Die Wetterfestigkeit kann aber erreicht werden, wenn das Objektiv mittels angesetztem speziellem Objektiv-Filteradapter AR-X100 und darauf befestigtem Schutzfilter PRF-49 (beides optional erhältlich) geschützt wurde.
Das Preissegment
Fast 1500 Euro für eine Kompaktkamera? Warum nicht?! Auch der Vorgänger befand sich nahezu im selben Preissegment und wird derzeit noch für 1299 Euro verkauft. Die Verbesserungen – und dabei bin ich auf den verbesserten integriertem ND-Filter (jetzt mit 4 statt nur 3 Blendenstufen), der Bluetooth-Steuerung (inkl. Möglichkeit die Firmware kabellos aufzuspielen) und den über die ganze Sensorfläche verteilten Phasen-AF-Sensoren noch gar nicht eingegangen – rechtfertigen diesen Preis allemal.
Unser Fazit
Die Fujifilm X100V ist eine extrem ausgefeilte Kompaktkamera und es ist schade, dass sie nicht wirklich wetterfest ist, aber ansonsten ist sie die derzeit beste Premium-Kompaktkamera, die man kaufen kann.
Wer auf der Suche nach einer Reisekamera ist und vor dem Preis nicht zurückschreckt, der sollte sich die Fuji wenigstens mal anschauen und sie in die Hand nehmen.
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