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Starke Motive im Weitwinkel

Stelle dich den Herausforderungen der Weitwinkel-Fotografie und gestalte Motive, die den Betrachter in den Bann ziehen!

Du möchtest Aufnahmen mit unvergleichbarer Weite und Tiefe erzielen? Dann mach dir den erweiterten Bildwinkel von Weitwinkelobjektiven zu Nutze und erzeuge Fotos, die die Welt auf eine Weise abbilden, die wir mit dem bloßen Auge nicht erfassen können. Dank des „breiteren“ Sichtfeldes kannst du mit einer kurzen Brennweite nicht nur „mehr“ von einem Motiv zeigen, sondern insbesondere Natur- und Stadtlandschaften maximale räumliche Wirkung schenken.

Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten: So zeigt sich die Weitwinkel-Fotografie nicht nur äußerst reizvoll, sondern auch besonders herausfordernd.

Lerne in diesem Beitrag, wie du typische Weitwinkel-Fehler erkennst und vermeidest, deine Kompositionen im weiten Winkel gekonnt verbesserst und Bilder fernab der klassischen Weitwinkel-Motive festhältst.

Starke Motive
Nutze den Weitwinkeleffekt in Kombination mit extremen Perspektiven, um starke Architekturfotos zu gestalten.

Typische Fehler erkennen

Falsch verwendetes Equipment gehört mitunter zu den Hauptgründen, warum Bilder nicht den Erwartungen des Fotografen entsprechen – und Weitwinkelobjektive bergen so einige Herausforderungen in sich, mit denen ungeübte Fotografen konfrontiert werden.

Ein häufig auftretendes Problem bei kurzen Brennweiten ist zum Beispiel die Randabschattung sowie die perspektivische Verzerrung – optische Bildfehler, die für den Betrachter meist sehr schnell und gut erkennbar sind.

Die erste große Herausforderung beim Einsatz von Weitwinkeloptiken betrifft die Wahl des Bildausschnitts beziehungsweise die Einbeziehung und Anordnung der Motive innerhalb des Rahmens sowie die Betonung des Vordergrundes.

Hierbei gilt: Je näher sich ein Objekt an den Rändern der Weitwinkelaufnahme befindet, desto stärker fällt der typische Verzerrungs-Effekt aus. Verwendest du beispielsweise eine kurze Brennweite von 14 mm (z. B. Samyang AF 14mm F2.8 Canon RF), werden die Objekte, die dem Objektiv am nächsten sind, „gedehnt“ wiedergegeben.

Dadurch erscheinen die Mitte und der Hintergrund deutlich weiter entfernt und im unteren Drittel des Rahmens bleibt oft viel Platz frei.

Wird dieser Effekt nicht bewusst als kompositorisches Gestaltungsmittel eingesetzt – zum Beispiel, um einen Kontrast zu einem anderen, belebteren Bereich der Szene zu erzeugen oder den Blick des Betrachters über die Vordergrundelemente ins Bild zu leiten –, kann dies störend wirken und den Bildaufbau sowie die finale Bildwirkung schwächen.

Während Verzeichnung aus manchen Winkeln störend wirkt, kann der Effekt auch gezielt eingesetzt werden.

Fokusprobleme lösen

Der übliche Ansatz, um maximale Schärfentiefe in einer Landschaftsaufnahme zu erzielen, ist, den Fokuspunkt mittels „Drittelregelung“ oder „Hyperfokaldistanz“ zu setzen. Letztere Fokussiermethode bietet in der Regel zwar zuverlässige Ergebnisse, ist jedoch nicht für jede Bildkomposition perfekt geeignet.

Bei sehr nahen Vordergrundelementen zum Beispiel reicht die Schärfewiedergabe oft nicht aus, um Bilder großformatig auszudrucken.

Die Regeln brechen

Um die Herausforderungen der Weitwinkel-Fotografie zu meistern, gibt es natürlich einige „Regeln“, die dabei helfen sollen, Probleme zu umgehen und misslungene Ergebnisse zu vermeiden.

Wie in jedem anderen Fotogenre auch, dürfen diese Regeln jedoch nicht dazu führen, dass die Kreativität und der Mut zum Experimentieren verloren gehen.

Mit einem Weitwinkel-Objektiv kannst du auch effektvolle Porträts fotografieren.

Um kreative Bilder zu erzielen und keine Gelegenheit auszulassen, sollten diese Regeln deshalb hin und wieder auch mal gebrochen werden. Vielleicht lassen sich die vermeintlichen „Fehler“ ja auch kreativ einsetzen.

Eine Regel zum Beispiel besagt, dass man mit zu kurzen Brennweiten keine Porträts aufnehmen sollte, da die Weitwinkeloptik wenig schmeichelhaft wirkt. Dies mag in vielen Fällen zutreffen, wird das Motiv jedoch mit Sorgfalt im Bild platziert, können Porträts im Weitwinkel sehr spannend wirken.

Da der Fotograf durch das erweiterte Sichtfeld die Umgebung miteinbeziehen kann, wird das Motiv verortet und in einen Kontext gesetzt, was wiederum mehr Raum für Interpretation liefert.

Um Verzerrungen im Gesicht zu vermeiden, achte darauf, das Hauptmotiv nicht am Bildrand zu platzieren. Darüber hinaus wird immer wieder davon abgeraten, ein Panorama mit einem Weitwinkel anzufertigen, da die perspektivischen Verzerrungen zu Problemen beim nachträglichen Verblenden der Einzelfotos führen können.

Mit einigen Tricks und Kniffs ist jedoch auch das Erstellen eines Panoramas mit Weitwinkel möglich.

Natürlich gibt es noch viele andere Fotosituationen, in denen ein Weitwinkelobjektiv nicht unbedingt die logische Wahl zu sein scheint. Hast du jedoch Spaß am Experimentieren und an innovativen Kompositionen, wird sich mit etwas Fleiß und Übung eine überraschende Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten ergeben.

Die Wahl des Objektivs

Zoom-Objektive, wie zum Beispiel das Tamron 17-28mm f2,8 Di III RXD bieten mehr Flexibilität. Ein Objektiv mit fester Brennweite, wie das Sigma 24mm 1:1,4 DG HSM, bietet in der Regel aber bessere Qualität in Schärfe und Kontrast und hat auch in Hinsicht auf Gewicht, Größe und der maximalen Blendenöffnung im Vergleich zu einem Zoom die Nase vorn.

Startest du gerade mit der Weitwinkel-Fotografie und möchtest deine ersten Versuche wagen, empfehlen wir dir mit einem Standard-Weitwinkel von 28 mm zu beginnen.

Etwa das Nikon Nikkor Z 28mm f2,8 SE, und dich dann nach und nach in den Bereich von 16 mm bis 12 mm heranzutasten (Canon RF 16mm f2,8 STM oder Panasonic Leica DG Summilux 12mm f1,4). So kannst du das kompositorische Handwerk der Weitwinkel-Fotografie Schritt für Schritt erlernen und perfektionieren.

Instagram Weitwinkel Beispiele

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