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Stativkopf-Typen und ihre Einsatzgebiete

Ein stabiles Stativ ist in der Landschafts- und Architektur-Fotografie ein wichtiges Mittel, um Verwacklungen bei langen Belichtungszeiten zu vermeiden. Doch mit einem festen Stand ist es noch nicht getan. Auch bei den Stativköpfen gibt es große Unterschiede. Von kleinen, sehr günstigen Köpfen, die in Stativ-Sets verkauft werden und auf eher leichte Kameras und Objektive ausgelegt sind, bis hin zu großen und stabilen Köpfen mit einer Tragfähigkeit von mehreren Kilogramm gibt es reichlich Auswahl. Dabei sollte vor dem Kauf die Frage geklärt werden, für welche Einsatzgebiete der Kopf benötigt wird. So gibt es mit Kugelköpfen, Drei-Wege-Neigern und Video-Neigern unterschiedliche Klassen mit jeweils ganz eigenen Stärken. Wir erklären dir, worauf bei der Wahl zu achten ist und welche weiteren Funktionen nützlich sein können.

Der flexible Kugelkopf

Die meisten Stativ-Sets werden mit einem Kugelkopf verkauft. Der Grund: Kugelköpfe sind sehr flexibel und ermöglichen es, die Kamera ruckzuck über ein Kugelgelenk in die gewünschte Position zu bringen. Dazu muss lediglich eine Feststellschraube gelöst werden. Danach lässt sich Kamera auf der Kugel beliebig drehen und kippen. Bei sehr günstigen Einsteiger-Stativen bleibt es bei dieser einen Feststellschraube. Wer sich weitere Funktionen wünscht, muss ein paar Euro mehr ausgeben. Wir empfehlen, bei einer schwereren Ausrüstung darauf zu achten, dass das Kugelgelenk zusätzlich mit einer Friktionsschraube ausgerüstet ist, um den Widerstand an der Kugel einzustellen. So wird vermieden, dass die Kamera nach dem Lösen der Haupt-Feststellschraube versehentlich kippen kann.

Produkt-Empfehlungen:
Sirui K-30II

Der Sirui K-30II Kugelkopf ist höchst präzise und stark belastbar. Die Grundfläche ist um 360° drehbar, ideal für Panoramaaufnahmen.


Drei-Wege-Neiger

Während sich Kugelköpfe bestens eignen, wenn der Aufnahmewinkel schnell und flexibel verstellt werden soll, steht für manche Fotografen die Präzision stärker im Vordergrund. Bei Drei-Wege-Neigern werden die horizontale und die vertikale Kippbewegung, sowie die Rotation um 360 Grad für Panoramen, getrennt voneinander eingestellt. Damit dauert es zwar länger, die Kamera in Position zu bringen. Die Herangehensweise bringt dafür den großen Vorteil mit sich, dass man sich, wenn man eigentlich nur den Winkel auf der horzontalen Achse verstellen möchte, nicht auch gleichzeitig die vertikale Achse verstellt. Somit ist es möglich, die Kamera sehr genau auszurichten.

Produkt-Empfehlung:
Manfrotto MHXPRO-3WG

Beim MHXPRO-3WG handelt es sich um einen Getriebeneiger. Er hat den Vorteil, dass sich die drei Achsen über Drehknöpfe millimetergenau anpassen lassen. Für eine schnelle, gröbere Richtungsänderung wird der jeweilige Knopf nur kurz nach unten gedrückt und danach wieder losgelassen.


Videoneiger

Wer häufig filmt, wird mit Kugelköpfen und Drei-Weger-Neigern wenig anfangen können, da bei Bewegtbildern vor allem gleichmäßige Kamerabewegungen im Fokus stehen. Hier empfehlen wir spezielle Videoneiger, wie zum Beispiel den Benro S6PRO. Videoneiger arbeiten mit einem langen Arm, über den die Kamera während einer Schwenkbewegung sowohl auf der horizontalen Achse gedreht, wie auch gleichzeitig in der vertikalen Achse gekippt werden kann. Damit diese Bewegung möglichst ruhig und ohne störende Ruckler verläuft, ist es hilfreich, wenn eine auf einer Flüssigkeit basierende Fluid-Dämpfung eingebaut ist. Darüber hinaus bieten gute Videoköpfe einen sogenannten Gewichtsausgleich.

Produkt-Empfehlung:
Benro S6PRO

Der Benro S6PRO bietet einen Gewichtsausgleich in sechs Stufen und ist mit zwei Anschlüssen für Zubehörarme ausgestattet, um zum Beispiel noch ein Mikrofon und ein Videolicht seitlich der Kamera platzieren zu können.


Jede Stativkopf-Klasse hat ihre Stärken und Schwächen

Welcher Stativkopf passt nun am besten zu deiner Arbeitsweise? Diese Frage hängt stark von deinen Einsatzgebieten ab. Kugelköpfe sind am weitesten verbreitet und gelten als gute Allrounder. Mit ihnen lässt sich die Kamera in wenigen Sekunden einstellen. Ob du nun eine Friktionsschraube brauchst oder nicht, hängt vom Gewicht der Kamera ab. Bei schwereren Kameras ist sie aber sehr zu empfehlen. Wenn du hauptsächlich Landschaften und Architektur fotografierst, könnte dagegen ein Drei-Wege-Neiger die bessere Wahl sein. Hier lässt sich die Kamera präziser einstellen. Solltest du gerne und häufig filmen, sind Kugelköpfe und Drei-Wege-Neiger hingegen keine gute Wahl. Gleichmäßige Kamerabewegungen wirst du nur mit einem Videoneiger umsetzen können.

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