Ein Graufilter ist aus der Grundausrüstung eines jeden ambitionierten Hobby- oder Profi-Fotografen nicht wegzudenken. Er ermöglicht es, die Belichtungszeit zu verlängern, was gerade bei hellen Lichtverhältnissen ein großer Vorteil ist. Die Filter werden auch als Neutraldichte- oder abgekürzt als ND-Filter bezeichnet. Sie sind mit unterschiedlich starken Dichten erhältlich und bieten Ihnen als Fotograf somit einen erweiterten Spielraum in puncto Blendengröße und Belichtungszeit. Mit einem Grau-Filter können Sie Effekte erzielen, die ohne den Filter auch durch digitale Bildbearbeitung nur schwer oder gar nicht realisierbar wären. Gerade Landschafts- und Architekturfotografen arbeiten häufig mit einem ND-Filter. Nur so lassen sich weiche Wasseroberflächen und dramatische Himmel auch bei Tageslicht erzielen. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, einen Filter mit hochwertiger Färbung und Beschichtung sowie mit hoher Vergütung zu wählen, damit die Fotos eine gute Bildqualität aufweisen und keine unerwünschten Bildfehler entstehen. Welche Aspekte beim Kauf und beim Einsatz wichtig sind, können Sie unten nachlesen.
Grau-Filter sind sinnvoll, wann immer Sie Aufnahmen mit einer langen Belichtungszeit machen möchten, obwohl die Lichtverhältnisse ausreichend gut sind. Das gilt beispielsweise, wenn Sie die weiche Bewegung des Wassers in einem Fluss bei Tageslicht festhalten möchten. Ohne ND-Filter wären solche Fotos überbelichtet oder schlicht nicht möglich. Doch auch, um gezielt Bewegungsunschärfe in das Bild zu bringen und etwa vorbeigehende Passanten nicht mehr scharf abzubilden, ist ein ND-Filter von Vorteil. Zudem bieten die Filter die Möglichkeit, Portraits auch im Gegenlicht aufzunehmen, ohne einen höheren Blendenwert einstellen zu müssen.
Wenn Sie einen Graufilter kaufen möchten, haben Sie grundsätzlich zwei verschiedene Systeme zur Auswahl. Auf der einen Seite gibt es runde Filter zum Aufschrauben, die mit unterschiedlichem Gewinde-Durchmesser erhältlich sind. Auf der anderen Seite werden auch rechteckige Steckfilter angeboten. Um diese zu nutzen, müssen Sie zunächst einen Filterhalter vor dem Objektiv montieren. Auch Steckfilter sind in mehreren Größen erhältlich.
Die flachen Schraubfilter sind am weitesten verbreitet. Sie sind selbst mit einem Filtergewinde ausgestattet, wodurch sich mehrere Filter kombinieren lassen. Darüber hinaus haben sie aber noch weitere Vorteile:
Geringer Platzbedarf
Preiswert in der Anschaffung
Einfache Handhabung
Adapterringe ermöglichen es, Filter mit größerem Durchmesser an kleineren Objektiven zu nutzen. Allerdings ist es möglich, dass die Schraubfilter zu einer unerwünschten Vignettierung führen. Gerade, wenn Sie im Weitwinkelbereich fotografieren, sollten Sie daher einen möglichst flachen ND-Filter kaufen.
Die Steckfilterlösung hat den Vorteil, dass die Adapter für gebräuchliche Durchmesser meist schon zum Lieferumfang gehören. Da sie eine große Fläche aufweisen, ist der Objektivdurchmesser unerheblich. Im Gegensatz dazu kann ein kleiner Schraubfilter nicht an großen Objektiven eingesetzt werden, sodass Sie mehrere Ausführungen kaufen müssen. Steckfilter können ebenfalls kombiniert werden, da die Adapter meist mit drei Steckplätzen ausgestattet sind. Allerdings nehmen die Steckadapter der Filter viel Platz im Fotorucksack weg. Zudem sind sie nicht so einfach zu handhaben wie die Schraubfilter, denn die großen Scheiben sind anfällig für Fingerabdrücke und Kratzer. Die Vignettierung bei Weitwinkelbrennweiten ist auch bei Steckfilteradaptern ein Problem. Dementsprechend sollte der Adapter möglichst flach sein. Preisgünstiger ist in der Regel der Schraubfilter, weil für den Filterhalter und Adapterring zusätzliche Kosten entstehen, die gern die 100-Euro-Grenze überschreiten.
Egal, ob Sie einen Schraub- oder einen Steckfilter kaufen möchten, Sie sollten auf jeden Fall auf die Dichte des Grau-Filters achten. Je nach Hersteller gibt es für die Dichte ganz unterschiedliche Bezeichnungen. Einige verwenden kleine, einstellige Zahlen wie ND 0.3, 0.9 und 1.8, um die Dichte des Filters anzugeben. Andere Hersteller arbeiten hingegen mit großen, teils mehrstelligen Zahlen wie ND2, ND8 und ND64. Letztere geben den Verlängerungsfaktor der Belichtungszeit an. Dementsprechend ist es recht schwierig, die einzelnen Modelle unterschiedlicher Marken miteinander zu vergleichen. Es ist nicht möglich, Ihnen allgemeine Empfehlungen für die Auswahl der Filterstärke zu geben. Meist benötigen Sie verschiedene Stärken und müssen sich je nach den örtlichen Gegebenheiten für die passende Dichte entscheiden. Im Zweifelsfall können auch mehrere Stärken kombiniert werden. Auf diese Weise bleiben Sie flexibel.
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