Wenn Sie eine Nikon Spiegelreflexkamera kaufen möchten, entscheiden in erster Linie Ihre persönlichen Bedürfnisse, welches Modell am besten für Sie geeignet ist. Denn natürlich gibt es bei Nikon sowohl Kameras für Einsteiger als auch Modelle für den Profi mit höchsten Ansprüchen. Nikon DSLRs sind am Buchstabe „D“ in der Produktbezeichnung erkennbar, denn es steht für „Digital“. Die Nummerierung reicht ähnlich wie bei Canon vom vier- bis zum einstelligen Bereich. Die Anzahl der Stellen gibt an, ob es sich um ein Anfänger- oder ein Profi-Modell handelt. Dabei gilt folgende Faustregel: Je kleiner die Stellenzahl ist, desto besser ist die Ausstattung und die Bildqualität der Nikon DSLR. Allerdings gibt es bei dieser Regel auch ein paar Ausnahmen.
Eine Nikon DSLR mit einer vierstelligen Modellziffer ist normalerweise an Einsteiger gerichtet. Die Bildqualität ist bei guten Lichtverhältnissen hervorragend und auch bei schwachem Umgebungslicht noch besser als bei jeder Kompaktkamera. Sie können bei diesen Modellen viele praktische Extras nutzen, die den Einstieg in die digitale Fotografie erleichtern, wie etwa ein Schwenkdisplay, einen optischen Sucher oder WLAN. Die 7er- Reihe ist für ambitionierte Hobbyfotografen interessant, weil sie einige professionelle Ausstattungsdetails mitbringt, wie etwa ein zweites Einstellungsrad und ein Schulterdisplay (kleines Display oben auf der rechten Kameraseite).
Ambitionierte Hobbyfotografen und Profis sollten sich entweder für die vierstellige 7er-Klasse oder für eine dreistellige Nikon DSLR entscheiden. Die dreistellige Modellnummer markiert bei Nikon den Einstieg in die Oberklasse. Die aktuellen Modelle sind mit einem großen Vollformat-Sensor ausgestattet, wodurch Sie auch bei schlechtem Licht rauscharme Bilder aufnehmen können. Noch mehr Leistung erhalten Sie nur, wenn Sie sich für eine Nikon DSLR mit einstelliger Modellnummer entscheiden. Diese Kameras sind aufgrund ihrer Beschaffenheit und des Preises aber in der Regel den Berufsfotografen vorbehalten.
Die Geschichte von Nikon reicht mittlerweile 100 Jahre zurück bis ins Jahr 1917. Damals schlossen sich im Februar drei kleinere Firmen zu einem großen Unternehmen zusammen, das zu jener Zeit noch unter dem Namen „Nippon Kogaku Kogyo Kaisha“ – auf Deutsch „Japanische optische Gesellschaft“ – agierte. Zuerst konzentrierte sich die Firma, die sich heute auf die Herstellung von Objektiven und Kameras spezialisiert hat, auf die Produktion von Mikroskopen, Ferngläsern und anderen optischen Geräten. Schirmherr der Unternehmensfusion war Mitsubishi. Zu diesem Unternehmen gehört der Konzern bis heute. Seit 1976 nannte das Unternehmen seine Kameramodelle schon „Nikon“. Die offizielle Umbenennung des Firmennamens erfolgte aber erst 1988.
Schon in der Anfangszeit spielte das deutsche Know-how eine wichtige Rolle. Deutsche Firmen wie Rollei, Voigtländer, Contax und Zeiss dominierten zu jener Zeit noch den Kamera-Markt. 1919 reiste eine Delegation aus Japan in das Deutsche Reich, um sich persönlich die Produktion der Kameras anzuschauen. Nach dieser Kontaktaufnahme arbeiteten ab 1921 acht Techniker aus Deutschland an der Produktion in Japan mit. Dadurch kam es zu einem Wissens- und Technologie-Transfer.
Im Jahre 1932 wurde das Warenzeichen „Nikkor“ erstmals eingesetzt. Alle Nikon-Objektive werden bis heute mit diesem Namen bezeichnet. Bald wurde das Unternehmen zu einem wichtigen Zulieferer in der Kameraindustrie. Fremde Hersteller nutzten die hochwertigen Festbrennweiten-Objektive von Nikon sehr gerne. Seit 1945 fing das Unternehmen damit an, eigene Kameramodelle zu entwickeln. Am 7. März 1948 wurde die erste Messsucherkamera „Nikon 1“ vorgestellt. Sie ähnelte der deutschen Contax II und verwendete ein Bildformat von 24 mal 32 Millimetern. Ein Kleinbildfilm ermöglichte es damals, 40 Aufnahmen zu machen.
Damit Sie die richtige Nikon Spiegelreflexkamera für Ihre Anforderungen finden, sollten Sie sich vor dem Kauf unbedingt folgende Fragen stellen: Was möchten Sie hauptsächlich fotografieren? Wo wollen Sie Fotos schießen? Und wie häufig werden Sie die Kamera nutzen? Zudem ist wichtig, ob Sie bereits Erfahrungen in der analogen oder digitalen Fotografie gesammelt haben oder ob Sie blutiger Anfänger sind.
Die digitalen Spiegelreflexkameras von Nikon sind im D-System organisiert. Das neue 1-System hingegen bildet die Basis der spiegellosen Systemkameras. Die Kompaktkameras von Nikon sind als Coolpix-Modellreihe zusammengefasst. Alles in allem ist das Kamera-Sortiment des Herstellers demnach recht übersichtlich.
Im Jahr 1999 führte Nikon den Nachfolger der F-Serie ein. Die erste digitale Spiegelreflexkamera von Nikon war die D1. Genauso wie die Vorgänger sind auch die D-Modelle für Wechselobjektive mit einem Nikon-F-Bajonett ausgestattet. Die Objektive, die eigens im Hause Nikon hergestellt werden, erkennen Sie an der Bezeichnung „Nikkor“. Die günstigen Einsteiger-DSLRs weisen eine vierstellige Modellnummer auf. Die Ausstattung ist hier moderat, für Anfänger in der digitalen Spiegelreflexfotografie aber in der Regel ausreichend. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff. In der vierstelligen Serie stellen die 7xxx-Modelle eine Besonderheit dar. Sie können in die semiprofessionelle Kategorie eingeordnet werden, weil sie ein paar gehobene Ausstattungsmerkmale mitbringen, wie zum Beispiel ein hochwertigeres Kunststoff-Magnesium-Gehäuse.
Dreistellige und einstellige Kameras sind bei Nikon die Königsklasse. Sie sind mit einem großen Vollformatsensor ausgestattet, der scharfe und rauscharme Bilder ermöglicht. Normalerweise werden diese Geräte von Berufsfotografen verwendet, weil sie extrem leistungsfähig, langlebig und einfach zu bedienen sind. Es gibt aber auch kompaktere Vollformat-DSLRs von Nikon, die für ambitionierte Fotografen in Frage kommen und schon für weniger als 2000 Euro erhältlich sind.
Ein großer Vorteil besteht beim Nikon D-System darin, dass sich fast alle alten Ai-S-Objektive noch an den ein-, drei- und zweistelligen Kameras nutzen lassen. Diese Objektive sind technisch hochqualitativ, sodass es von Vorteil ist, dass sie mit vielen DSLR-Kameras von Nikon kompatibel sind. Der Grund: Nikon verwendet seit jeher das F-Bajonett. Seit den 50er-Jahren werden alle Nikkor-Linsen mit diesem Kameraanschluss hergestellt, der in seinen Grundzügen immer gleich geblieben ist. Für viele Fotografen ist das ein entscheidendes Argument, sich für das Nikon-System zu entscheiden, denn bei Canon etwa passen die alten FD-Objektive nicht an eine moderne EOS-Kamera. Nur mit Adaptern ist es möglich, die Objektive im digitalen Zeitalter weiterzuverwenden. Nikon-Besitzer können hingegen die günstigen analogen Objektive nach Lust und Laune auch an der digitalen Nikon Spiegelreflexkamera einsetzen.
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