Systemkameras und Spiegelreflexkameras haben im Vergleich zu Kompaktkameras vor allem einen entscheidenden Pluspunkt: Sie bieten Ihnen die Möglichkeit, je nach Aufnahmesituation das Objektiv zu wechseln. Das hat den Vorteil, dass Sie Ihre Kamera jederzeit auf das gewünschte Motiv abstimmen können. Auf diese Weise ist immer für eine bestmögliche Abbildungsqualität gesorgt. Die Objektive beeinflussen die Bildqualität dabei deutlich mehr als das oftmals angenommen wird. Sie sind das Auge der Kamera. Wenn Sie mit der Bildqualität Ihrer DSLR oder DSLM nicht zufrieden sind, dann sollten Sie sich also keine neue Kamera kaufen, sondern erst einmal über ein Upgrade Ihrer Objektive nachdenken – insbesondere, wenn Sie immer noch mit dem mitgelieferten Kitobjektiv fotografieren. Diese können meist überhaupt nicht abbilden, was die Kamera eigentlich leistet.
Da das Angebot an Objektiven für DSLRs und DSLMs alles andere als übersichtlich ist, fällt es vielen Laien schwer, ein geeignetes Modell für die eigenen Bedürfnisse auszuwählen. Bevor Sie sich ein neues Objektiv kaufen, sollten Sie unbedingt ein paar Fragen beantworten, wie zum Beispiel: Wofür möchten Sie das neue Objektiv einsetzen? Soll es hauptsächlich für die Portrait- oder eher für die Landschaftsfotografie verwendet werden? Oder möchten Sie wilde Tiere oder Sportevents fotografisch festhalten? Suchen Sie vielleicht nach einer Linse, die Sie auf all Ihre Reisen begleitet? Indem Sie eine Antwort auf diese Fragen finden, fällt es Ihnen leichter zu entscheiden, ob Sie mit einem Festbrennweiten- oder einem Zoomobjektiv besser beraten sind. Zudem finden Sie so heraus, welchen Brennweiten-Bereich die Linse abdecken sollte. Lesen Sie im unteren Bereich unseres Shops weiter, um mehr darüber zu erfahren, wie Sie ein Objektiv finden, das perfekt zu Ihren Anforderungen passt!
Die EF Objektive gibt es, seit Canon im Jahre 1987 das EOS-Kamerasystem auf den Markt brachte. Das EF Objektivbajonett war das erste, welches eine vollelektronische Übertragung der Signale zwischen Kamera und Objektiv bot. Damit war es möglich, einen präzisen Datentransfer in Echtzeit zu gewährleisten. Zudem war Canon der erste Hersteller, der den Motor zum Fokussieren nicht in das Kameragehäuse baute, sondern unmittelbar in das Objektiv. Obwohl die Objektive seit jener Zeit in puncto Linsenmaterialien, Bildstabilisation, Fokussystem und Witterungsschutz deutlich weiterentwickelt wurden, wird für alle EF Objektive immer noch das ursprüngliche Konzept verwendet. Diese Canon Objektive passen auf jede EOS Kamera – also auch auf die neuen EOS M Modelle. Für diese benötigen Sie jedoch den optional erhältlichen EF-EOS M Adapter, wenn Sie ein EF Objektiv anschließen möchten.
Die EF-S Objektive hingegen wurden speziell für die DSLR-Modelle von Canon entwickelt, die eine kleinere Sensorgröße aufweisen: einen APS-C Sensor. Bei der Entwicklung dieser Objektive wurde verstärkt darauf geachtet, eine leichte Bauweise zu realisieren. Zudem stimmten die Entwicklungsingenieure die Objektivbauweise optimal auf die Vorteile eines APS-C-Sensors ab. Für Kameras, die ein EF-S Bajonett haben, gibt es Objektive im Brennweiten-Bereich von 16 bis 400 Millimeter. Mit Vollformat Kameras sind diese Objektive nicht kompatibel.
Zuletzt wurden im Jahr 2012 gemeinsam mit der ersten EOS M Kamera auch die neuen EF-M Objektive eingeführt. Sie zeichnen sich durch eine noch kompaktere Bauweise aus und können nur an einer EOS M Kamera genutzt werden. Auch hier wird der gesamte Brennweiten-Bereich vom Ultraweitwinkel bis zum Tele abgedeckt.
Sie haben trotz der obenstehenden Erklärung Probleme mit der Auswahl eines Canon Objektivs und wissen nicht, welches Objektiv zu Ihrer Kamera passt? Das finden Sie am leichtesten heraus, indem Sie die Markierung an Ihrem Kamera-Bajonett begutachten. Dafür müssen Sie zunächst das Objektiv abnehmen. Betätigen Sie die Objektiventriegelung und drehen Sie es entgegen dem Uhrzeigersinn. Sofern ein roter Kreis auf dem Bajonett abgebildet ist, ist Ihre Kamera ausschließlich mit EF Objektiven kompatibel. Sehen Sie zusätzlich ein weißes Quadrat? Dann können auch EF-S Objektive angeschlossen werden. Wenn jedoch nur ein weißer Kreis sichtbar ist, so eignen sich lediglich die EF M Modelle für Ihre Kamera.
Einige Objektive von Canon fallen zusätzlich durch ein „L“ in der Produktbezeichnung sowie durch ihre weiße Farbe beziehungsweise einen roten Ring am Objektiv auf. Die Rede ist von den Objektiven der L-Serie, die Canon speziell für Profi- und semiprofessionelle Fotografen im Sortiment hat. Hierfür werden ausschließlich wassergeschützte und staubbeständige Dichtungen verwendet, weshalb sie auch unter widrigen Voraussetzungen eingesetzt werden können: bei Sandsturm am Strand, auf dem offenen Meer oder bei Regenschauern.
Die L-Serie umfasst das komplette Spektrum der Objektivarten. Hauptsächlich findet man sie zwar im Zoom- und Weitwinkelbereich, es werden aber auch Makro-Objektive und Festbrennweiten angeboten. Speziell die Telezooms der L-Serie sind mittlerweile auch für Hobbyfotografen mit gehobenen Ansprüchen interessant. Sie bieten eine hervorragende Abbildungsleistung und ermöglichen es, weit entfernte Motive „heranzuholen“.
Jede L-Linse von Canon steht für exzellente Abbildungseigenschaften. Die L-Objektive enthalten entweder Ultra-low-Dispersions- oder Fluorit-Glaselemente mit asphärischem Schliff. Durch die Ergänzung von UD-Linsen und Fluorid können auch bei hohen Reichweiten unerwünschte chromatische Aberrationen fast komplett verhindert werden. Auch Abbildungsfehler wie etwa Farbsäume im Konturenbereich sucht man bei diesen Objektiven vergeblich. Die Zoomobjektive der L–Reihe sind häufig mit einem Ultraschallmotor (USM) ausgestattet, der äußerst schnell und leise ist. Zudem besitzen viele der L-Objektive einen Bildstabilisator (IS). Eine Besonderheit stellt bei den L-Objektiven auch das Gehäuse dar. Es besteht häufig aus Magnesium, weshalb es eine hervorragende Haptik bietet.
Die meisten Fotografen entscheiden sich zunächst hauptsächlich für Zoom-Objektive. Sie bieten eine höhere Flexibilität, sodass meist nur ein weiteres Objektiv im Gepäck benötigt wird. Aber: Festbrennweiten gelten unter den Objektiven als Königslasse, weil sie die bestmögliche Qualität bieten. Der Grund: Die Zoom-Funktion geht immer auf Kosten der Abbildungsleistung. Meist sind Festbrennweiten daher besonders lichtstark und liefern äußerst scharfe Bilder. Gerade Profis fotografieren vorzugsweise mit Festbrennweiten. Nichtsdestotrotz gibt es auch für Einsteiger Festbrennweiten von Canon, die in puncto Abbildungsqualität keine Wünsche offen lassen, schon für weniger als 100 Euro zu kaufen.
Die gute Qualität spricht auf jeden Fall für die Anschaffung einer Festbrennweite. Die optische Konstruktion ist einfacher, weil sich die Hersteller auf eine Brennweite beschränken können. Dementsprechend weisen Festbrennweiten weniger Objektivfehler auf, während Zoom-Objektive verstärkt zu Verzeichnung, Chromatischer Aberration und Vignettierung neigen. Oft ist die Bildschärfe bei Festbrennweiten besser und meist sind sie auch viel lichtstärker. Davon profitieren Sie gleich doppelt: Zum einen können Sie auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch problemlos aus freier Hand fotografieren, ohne dass es zu Verwackelungen kommt. Denn: Sie können einfach die Blende weiter öffnen, statt die Belichtungszeit zu verlangen. Zum anderen erzeugt die größere Blendenöffnung eine tolle Tiefenunschärfe und ein schönes Bokeh. Letzteres ist insbesondere in der Portrait-Fotografie wichtig.
Wenn Sie jedoch schnell zwischen verschiedenen Brennweiten wechseln müssen, werden Sie mit den Festbrennweiten schnell an Ihre Grenzen stoßen. Die Flexibilität ist durch die feste Brennweite einfach sehr eingeschränkt, sodass Sie sich häufig vor- und zurückbewegen müssen, um den Bildausschnitt zu verändern. Unpraktisch ist das vor allem in der Sportfotografie, wo Sie oft permanent den Abstand zu Ihrem Motiv verändern müssen. Selbst wenn Sie mehrere Brennweiten dabei haben, ist es nicht praktisch, diese ständig zu wechseln. Erstens benötigen die zahlreichen Objektive viel Platz im Kameragepäck und zweitens besteht bei jedem Objektivwechsel die Gefahr dafür, dass Staub und Schmutz auf den Sensor gelangen. Für derartige Einsatzbereiche empfehlen wir Ihnen daher eher ein qualitatives Zoom-Objektiv. Alternativ entscheiden sich auch viele Fotografen für eine Zweitkamera, auf der eine andere Festbrennweite montiert ist, um schnell zwischen zwei Brennweiten wechseln zu können.
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