Im Oktober 2018 bestellt und im April 2019 "schon" da. Sechs Monate Wartezeit, das war schon krass, aber jetzt ist die Kamera da und ich bin wirklich aus dem Häuschen. Gefilmt habe ich bis dahin mit meiner alten Canon 5D MK II und daran gemessen kataputiert einen die Kamera in ganz andere Sphären.
Die Bildqualität ist wirklich unglaublich. Das reicht schon an Kamerasysteme ran, die preislich sonst eher den Kosten eines Mittelklasseautos entsprechen. Die Pocket 4k ist super einfach zu bedienen, da kann man eigentlich sofort loslegen. Ich habe inzwischen eine Woche mit der Kamera arbeiten können und ich kann sagen, daß sie all meine Erwartungen übertroffen hat. Vor allem der inzwischen implementierte Blackmagic Rawcodec hat es wirklich in sich. Zwar liefert die Pocket 4K auch "out of the camera" gute Ergebnisse, aber so richtig ab geht die Post, wenn man das Material im mitgeliefertem Schnittprogramm Da Vinci Resolve verarbeitet. Der Rawcodec macht die Bilder formbar wie Knetgummi. Über- oder Unterbelichtungen korrigieren, Colorgrading oder Masken erstellen für besondere Effekte, alles kein Problem mehr. Alles in allem bin ich super Happy. Unbedingt erwähnen muss ich auch die zweieinhalbfache Zeitlupe In 4K und Fünffache in FullHD. Die Bilder sind ein Traum.
Trotzdem sollte man nicht unerwähnt lassen, daß die Kamera auch ein paar Nachteile hat, die man aber durch zusätzliches Equiment ausgleichen kann. Allem voran muss man die grottige Batterielaufzeit erwähnen. Die kleinen Saftspender saugt die Kamera nähmlich gefühlt schneller aus, als man "Blackmagic Pocket Cinema 4K" sagen kann. Da wird man schnell zum Akkujongleur. Der große Bildschirm ist natürlich klasse, allerdings ist der nicht schwenkbar und im grellen Sonnenlicht nur sehr schwer ablesbar. Ich habe schon angefangen nach Fieldmonitoren zu googeln. Eigentlich ein Muss ist auch ein Cage (gibts recht günstig von Smallrig) um einen Henkelgriff und eine Halterung für die externe SSD Festplatte zu adaptieren. Mit solch einem Cage kann man die Kamera dann auch problemlos auf einem Gimbal installieren. Um MFT fremde Objektive, in meinem Fall Canon EF Linsen, anzusetzen braucht man auch entsprechende Adapter oder besser gleich einen Speedbooster. Auch der Kauf von ND Filtern sollte in Ewägung gezogen werden.
Kurz gesagt, einer super Kamera, die , nur mit einem MFT Objektiv ausgerüstet, durchaus für "Run and Gun" Aufnahmen geeignet ist, andererseits aber erst mit dem entsprechendem Gear die volle Usability erreicht. Wer nicht gewillt ist in weitere Ausrüstung zu investieren und sich nicht groß mit der Verarbeitung und Veredelung seiner Clips auseinandersetzen möchte, wird möglicherweise mit einem klassischen Henkelmann besser bedient sein. Wer jedoch gerne am Schneidetisch das letzte aus dem Filmmaterial herausholt und sich nicht scheut die Kamera geartechnisch zu pimpen, wird mit einer, in dieser Preisklasse, unerreichten Bildqualität belohnt, die vielleicht nicht ganz, aber schon beinahe an die megateuren Platzhirsche von Arri und Red heranreicht.
Für mich ist die Pocket 4K perfekt. Das wichtigste an einer Kamera ist, was hinten für Bilder herauskommen. Und die sind einfach atemberaubend.
Der Foto Erhardt Newsletter!
Einfach abonnieren und als Newsletter-Empfänger jede Woche profitieren: