Bereits Anfang der 1900er Jahre wanderte die Marchioni-Familie aus den italienischen Alpen in die Vereinigten Staaten aus. Die beiden Marchioni-Brüder Caesar und Mark waren erfahrene Ingenieure mit einem wachsenden Interesse an der Fotografie. Sie beschlossen, ein praktisches Stativ für ihren eigenen Gebrauch zu entwickeln, und im Jahr 1946 beschlossen die Brüder, ihre erste leichte, solide und vielseitige Tiltall zu produzieren und zu verkaufen.
Von 1946 bis 1973 verbreitete sich de Ruhm von Tiltall weltweit wegen des Designs, seiner Qualität und seiner überlegenen Leistung. Im Jahr 1973 hat die Firma Leitz in Rockleigh, New Jersey, eine US-amerikanischen Tochtergesellschaft der Erfinder des berühmten Leica 35mm-Systems, die Brüder dazu veranlasst, alles Fertigungsarbeiten nach Rockleigh zu verlegen. Hier haben die Marchioni-Brüder persönlich die Mitarbeiter geschult, so dass auch dort das einzigartige Design und der Qualitätstandard gefertigt werden konnte. Die Tradition von Tiltall geht somit heute weiter.
Brauchen Sie eine exzellente Unterstützung für Ihr Hobby? Warum dann nicht ein hervorragendes Stativ von Tiltall?
Früher wurde ein Stativ von Tiltall spaßeshalber als „das Stativ vom Eisverkäufer“ tituliert. Und so ganz unrichtig ist die Bezeichnung gar nicht. Denn nachdem Italo Marchioni gegen Ende des 19. Jahrhunderts aus Italien nach Übersee ausgewandert verkaufte er mit seinem kleinen Verkaufswagen in News York selbst gemachtes Zitroneneis. Um den Schwund seiner Glasschälchen, in denen er sein Eis verkaufte, zu rediuieren verkaufte er das Eis bald in Papierhörnchen und bekam dann die Idee, diese Hörnchen aus Waffelteig zu backen und meldete diese Erfindung am 22 September 1903 im Staat New York zum Patent an.
Seine beiden Söhne Caesar und Mark Marchioni widmeten sich bald anderen Interessen. Caesar wurde ein begeisterter Hobbyfotograf und Mark befasste sich mit Industriedesign. Caesar war schon bald mit seinem eigentlich sehr stabilen Stativ immer mehr unzufrieden. Es war ihm zu schwer und was ihm vor allem fehlte, war ein Stativkopf, mit dem er seine Kameras genau ausrichten konnte. Also begannen die Brüder alsbald einen eigenen Stativkopf zu entwickeln, der es ermöglichte, die damaligen Kameras auf einem Stativ weitgehend nach Wunsch in alle Richtungen zu schwenken (tilt all). So entstand eine kleine aber feine Werkstatt, in der sie ihre Eigenentwicklung produzierten.
Nachdem die beiden die Firma 1973 an E. Leitz verkaufen, wurde die Fertigung der Tiltall-Stative in Rockleigh noch bis zum Anfang der 1980er Jahre fortgeführt. Für eine solche Nischenproduktion hochwertiger mechanisch-analoger Präzisionsteile hatte zum Zeitpunkt der beginnenden Digitalisierung in den USA keiner der verantwortlichen Manager mehr Interesse und auch dem europäischen Mutterkonzern war diese Produktlinie offensichtlich zu exotisch.
Somit wurden die Tiltall-Stative an Star D weiterverkauft. Dir Firma Star D hatte bisher bereits einen Tiltall-Nachbau unter eigenem Namen im Sortiment und konnte von nun an neben der Kopie auch das Original aus eigener Fertigung anbieten.
Später wurden die noch vorhandene Werkzeuge und Konstruktionszeichnungen sowie das Markenzeichen, an einen Hersteller aus Taiwan verkauft.
Jedes Tiltall Stativ wird mit einer gepolsterten Stativtasche geliefert. Zu jeder Stativgröße bietet Foto Erhardt auch einen entsprechend dimensionierten Kugelkopf aus dem Tiltall-Programm an.
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