Bei einem Objektiv-Konverter handelt es sich um ein Zusatzgerät für Kameraobjektive, das auch als Telekonverter bezeichnet wird. Die Brennweite des vorhandenen Objektivs kann mittels des Konverters vergrößert werden. Damit wird ein Bild bei gleichem Abstand zum Motiv entsprechend vergrößert und ein kleinerer Bildwinkel erfasst. Ein Weitwinkelvorsatz würde genau den gegenteiligen Effekt hervorrufen.
Der Telekonverter gibt an, in welchem Verhältnis sich die Brennweite des genutzten Objektivs erhöht. Bei Film- und Digitalkameras wird der Vorsatzkonverter nach dem Prinzip des Galilei-Fernrohrs angewendet, bei dem für den Beobachter ein um 180 Grad gedrehtes Bild entsteht. Es ist also im Vergleich zum Original seitenverkehrt. Der Autofokus, die Blendensteuerung und weitere Informationen können vom Konverter entweder elektrisch oder mechanisch zwischen dem Objektiv und der Kamera übertragen werden.
Im Handel erhältlich sind Objektiv-Vorsätze mit 1,4 bis dreifacher Vergrößerung. Will der Anwender größere Faktoren nutzen, dann lassen sich auch mehrere Konverter hintereinander schalten. Im Jahr 2010 ist es Hobby-Fotografen und Bastlern tatsächlich gelungen mit einem fünf- bzw. zweifachen Konverter vor einem 800 mm Teleobjektiv ansehnliche Fotos vom Erdmond zu erstellen. Natürlich ist der gleichzeitige Einsatz mehrerer Telekonverter möglich, jedoch zu Lasten der Abbildungsqualität und der Lichtstärke.
Individuelle Objektiv-Konverter eignen sich nur für Kleinbildkameras mit Brennweiten von 50 bis 300 mm. Liegt ein Objektiv mit einer größeren Brennweite vor, zum Beispiel bei Weitwinkelobjektiven und den Superzooms, dann leidet auch hier die Bildqualität erheblich mit der Benutzung eines Konverters. Die Hersteller am Markt bieten Objektiv-Konverter an, die für eine Objektivfamilie oder für ein bestimmtes Objektiv genutzt werden können. Sie werden auch als individuelle Telekonverter bezeichnet und verschlechtern die Bildqualität nur im minimalsten Maß. Optisch wie mechanisch werden die besten Abbildungsqualitäten erreicht. Mit einem Zweifachkonverter erhält man 50% des Bildausschnittes. Er verdoppelt die Brennweite, während die kürzeste Naheinstellung des Kameraobjektives erhalten bleibt. Damit verbessert sich auch der Abbildungsmaßstab.
Telekonverter bieten Fotograften und solchen, die es werden wollen, einige Vorteile, aber auch Nachteile. Zunächst sind sie günstiger, als die Anschaffung eines neuen Objektivs. Wer sich also für die Anschaffung entscheidet, kann damit rechnen, ähnliche Ergebnisse wie mit einem „echten“ Teleobjektiv zu erreichen. Allerdings ist mit Abstrichen in punkto Abbildungsqualität und Lichtstärke zu rechnen. Wer auf ein echtes Teleobjektiv nicht verzichten kann, wird mit einem Konverter wahrscheinlich keine zufriedenstellende Abhilfe vorfinden. Wer jedoch einfach mal etwas ausprobieren möchte, ist mit Objektivadaptern gut beraten. Sie sparen extrem viel Volumen und Gewicht und eignen sich für erste Schritte in der Arbeit mit Teleobjektiven sehr gut.
Besonders beliebt sind die Objektivkonverter bei Pressefotografen, Naturfotografen und Sportfotografen. Denn sie erlauben zum Beispiel die Aufnahmen von scheuen Tieren in Großformat. Lediglich die Lichtverhältnisse müssen dafür perfekt sein.
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