Action-Fotos im Schnee
Schnee an Weihnachten? Fast nie! Im Januar und Februar ist er aber nahezu garantiert. Mit unseren Tipps fängst du den Spaß fotografisch ein.
Zunächst solltest du auf die kalten und feuchten Bedingungen allerdings gut vorbereitet sein: Dazu gehört zum Beispiel, dass du die Akkus deiner Kamera auflädst und warm am Körper verstaust. Nimm außerdem mehrere mit – gerade in der Kälte gehen die Energiespeicher immer deutlich schneller zur Neige.
Außerdem solltest du dir Gedanken um eine wetterfeste Hülle machen, damit deine Kamera trocken bleibt. Nimm auf jeden Fall Tücher mit, um Schnee von der Linse entfernen zu können. Handschuhe, Mütze und Schal sind obligatorisch, denk aber auch an eine warme Jacke, falls du mal länger im Wind stehst oder dich zwischenzeitlich auf den Boden legen möchtest, um die beste Perspektive zu haben.
Inhalt
Die richtige Kamera
Da wir hier ja Action fotografieren wollen, brauchen wir auf jeden Fall eine flotte Kamera. Also eine hohe Serienbildrate, ein guter Autofokus und schnelle Verschlusszeiten sind Pflicht. Geeignete Modelle sind zum Beispiel eine Canon 90D, eine Nikon D7500 oder auch eine Sony Alpha 6600. Auch andere Hersteller bieten flotte Modelle an. Achte auf Serienbilder von acht Bildern in der Sekunde oder mehr (mit Autofokus) und einen guten Fokus, der Motive nachverfolgen kann.
Bei den Objektiven gibt es verschiedene Herangehensweisen: Lichtstärke ist im Schnee grundsätzlich nicht so wichtig, da es ohnehin sehr hell ist. Sportfotografen greifen oftmals zum Weitwinkel für krasse Action-Shots oder zum Teleobjektiv, wie einem 70-200er, für Profi-Action in der Ferne. Wenn du es mit Mitziehern probieren willst, solltest du dir einen Graufilter besorgen.
Schwierigkeiten im Schnee
Im Schnee zu fotografieren ist nicht so einfach, wie es aussieht. Das liegt daran, dass Schnee eine Extremsituation für die Kamera ist, die sich deutlich von normalen Umgebungen unterscheidet. Zum Beispiel ist Schnee sehr hell, was die Kamera dazu verleiten kann, das Bild dunkler zu belichten – und damit das Motiv zu dunkel abzubilden. Hier hilft die Belichtungskorrektur. Außerdem wird der Weißabgleich häufig nicht richtig interpretiert, den stellst du also am besten direkt selber ein.
Ein Polarisationsfilter verstärkt bei Sonnenschein das Blau des Himmels und vermindert nichtmetallische Reflexionen. Wenn der Himmel aber ganz klar ist, kann der Polfilter zu einem beinahe schwarzen Himmel führen, was nicht optimal ist. Probiere es mit und ohne Filter einfach mal aus. Arbeite außerdem im RAW-Modus, so hast du in der Nachbearbeitung noch viele Möglichkeiten.
Sind die Kontraste zu hoch, erstelle eine Belichtungsreihe mit +2.0 EV und füge die optimal belichteten Bereiche der einzelnen Aufnahmen mit einem HDR-Bild zusammen. Das geht bei richtigen Sportbildern natürlich nicht – hier hilft eher die Nachbearbeitung. Im folgenden Teil haben wir dir mal ein paar Motivideen zusammengestellt. Viel Spaß!
Mittendrin in der Schneeballschlacht
Als Fotograf sollte man sich aus der tatsächlichen Schneeballschlacht wohl besser raushalten – da ist die Angst ums eigene Equipment sicher zu groß. Die einen oder anderen Bilder könnte man zwar auch stellen. Um aber den nötigen Blick im Gesicht des Werfenden zu erzeugen, lass dich einfach wirklich bewerfen – bei ausreichender Entfernung kann du dich immer noch rechtzeitig wegdrehen oder ducken
Im Zweifel mit Selbstauslöser
Nicht immer hat man fürs Familienbild einen Fotografen dabei. Brauchst du aber gar nicht, schließlich hat jede Kamera und jedes Smartphone einen Selbstauslöser. Alle in Position bringen, Probeaufnahme machen, Selbstauslöser einschalten und selbst schnell ins Bild. Kein Stativ dabei? Kein Problem – es reicht auch mal ein Baumstumpf oder du legst die Kamera auf den Boden, was auch eine spannende Perspektive ergeben kann.
Knallige Farben
Weißer Schnee, stahlblauer Himmel – perfekt fürs Foto! Versuche dich an kreativen Porträts, bringe noch eine weitere Kontrastfarbe ins Bild oder versuche dich an einer monochromen Aufnahme mit Blau als einziger Färbung im Foto.
Der richtige Moment
Für Aufnahmen wie diese muss vieles zusammenkommen – und selten sitzt hier der erste Schuss. Hat man erstmal die Position gefunden, muss auch noch der Snowboarder auf der richtigen Höhe die perfekte Bewegung machen. Hier ist Geduld und Ausdauer gefragt. Damit technisch nichts schiefgeht: Belichtung vorher fest einstellen, sehr kurze Belichtungszeit kürzer als 1/500 Sekunde und entweder mit Einzelautofokus (AF-S) und einmal Auslösen im genau richtigen Moment oder Serienbildaufnahme mit ein kontinuierlichem Autofokus.
Auch Tiere haben im Schnee ihren Spaß
Bevor du dich an Actionbilder mit launigen Menschen wagst, kann es sich lohnen, mit dem eigenen oder auch geliehenen Hund zu üben. Ihr Apportieren ist technisch gesehen nicht viel anders als der nahende Ski- oder Snowboardfahrer. Aber mal ehrlich: die Bilder sind viel niedlicher 😉
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