05.10.2019

Auf Fototour durch Leipzig

Die größte Stadt Sachsens wird gerne das „neue Berlin“ genannt. Mit seinen hippen Szenevierteln, Graffiti-verzierten Fassaden und Plattenbauten mit DDR-Charme ist Leipzig besonders bei Jüngeren als Städtetrip-Ziel angesagt.

Wie in fast jeder großen Stadt, bietet sich auch hier eine Stadtrundfahrt in einem Hop-On-/Hop-Off-Bus an, denn mit diesem gelangst du auch zu vielen interessanten Sehenswürdigkeiten, die ein wenig außerhalb liegen, wie das Völkerschlachtdenkmal.

So brutal sich das anhört, so brutal ist leider auch die Geschichte dazu. 1813 fand hier eine der größten Schlachten der Weltgeschichte statt. Das Völkerschlachtdenkmal ist das touristische Highlight in Leipzig. Es steht wuchtig in der Landschaft und die Spiegelung des Gebäudes im vorgelagerten „See der Tränen um die gefallenen Soldaten” macht es noch imposanter. Wenn du 500 Stufen erklimmst, kannst du ein spektakuläres Panorama von der Aussichtsplattform genießen.

Hol dir einen Überblick

Ebenfalls einen tollen Blick über die Stadt hast du vom City Hochhaus des MDR, auch Panorama Tower genannt. Wenn du dir mit dem Doppeldecker-Bus einen Überblick verschafft hast, geht es zu Fuß weiter. Schlendere zum schönen Marktplatz und dem Naschmarkt mit der Alten Börse und dem Goethe-Denkmal, zur Nikolai- und Thomaskirche, der Oper am Schwanenteich, dem Mendebrunnen und der Moritzbastei. In der Innenstadt kannst du viele tolle Sehenswürdigkeiten entdecken. Ebenfalls sehenswert ist die Mädler-Passage: ein Oberlicht aus Glas, elegante Architektur und hochwertige Geschäfte. Das heimliche Highlight der Einkaufspassage liegt aber unter der Erde, hier befindet sich nämlich Auerbachs Keller – die bekannteste Gaststätte Leipzigs.

Die Stadt- und Pfarrkirche St. Nikolai wurde ab 1165 nach der Verleihung des Stadt- und Marktrechtes an Leipzig im romanischen Stil erbaut. An der Westseite der Kirche ist der romanische Ursprung bis heute sichtbar. Im Herbst 1989 war die Nikolaikirche zentraler Ausgangspunkt der friedlichen Revolution in der DDR mit dem anschließenden Mauerfall in Berlin am 9. November 1989 und der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990. Im Jahr 1212 wurde derweil die Thomaskirche als Klosterkirche erbaut. Damit blickt sie auf eine mehr als 800 Jahre lange Geschichte zurück.

Frisch mit Bus oder Bahn in Leipzig angekommen ist der Hauptbahnhof sowohl von innen als auch von außen architektonisch beeindruckend. Die Ankunftshallen erinnern an die New Yorker Grand Central Station und versprühen ein urban-romantisches Flair. Er ist der größte europäische Kopfbahnhof und bietet mit den „Promenaden Hauptbahnhof“ ein modernes Shopping-, Dienstleistungs- und Servicezentrum. Die beeindruckende Architektur des alten Gebäudes im Kontrast zur Einkaufspassage macht Lust auf ungewöhnliche Perspektiven.

Spektakuläre Architektur

Ebenfalls ein tolles Motiv bietet sich mit dem ehemaligen Reichs- und heutigen Bundesverwaltungsgericht an: Es wurde zwischen den Jahren 1888 und 1895 nach Entwürfen von Peter Dybwad und Ludwig Hoffmann errichtet und gehört zu den durch eine Kuppel charakterisierten Monumentalbauten des Wilhelminischen Kaiserreiches. Dem Bau des Hauses ging ein Architekturwettbewerb voraus, dessen Anforderungen im Centralblatt der Bauverwaltung im März 1885 veröffentlicht worden waren.

Darüber hinaus bietet Leipzig gleich zwei spektakuläre Rathäuser – alt und neu, um genau zu sein. Das in den Jahren 1556 und 1557 von Hieronymus Lotter errichtete Alte Rathaus zählt zu den herausragenden Beispielen deutscher Renaissance-Architektur. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war es Sitz der Leipziger Stadtverwaltung. Seit 1909 ist das Gebäude die Heimat des Stadtgeschichtlichen-Museums.

Mit dem Neuen Rathaus erhielt die Leipziger Stadtverwaltung nach dessen Fertigstellung im Jahre 1905 nicht nur einen neuen Sitz, sondern Leipzig auch den mit 114,7 Metern höchsten Rathausturm in ganz Deutschland. Der burgähnliche Gebäudekomplex wurde auf dem Gelände der ehemaligen Pleißenburg erbaut und ist seitdem zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden.

Ihr mögt es individueller und seid auf der Suche nach Motiven, die nicht in jedem Reiseführer zu finden sind? Dann solltet ihr etwas tiefer in die Materie einsteigen und mit offenen Augen durch die Stadt fahren. Ein echter Geheimtipp in Leipzig sind zum Beispiel die “Lost Places”, faszinierende Orte des Verfalls, zurückgelassen vom wirtschaftlichen Strukturwandel der Wiedervereinigung. Diese verlassenen Industrieruinen stehen in keinem Touristenführer und gehören doch untrennbar zur Stadtgeschichte. Ein Beispiel ist die alte Sternburg Brauerei im Ortsteil Lützschena.

Tipps

Mache eine Stadtgeschichtsführung auf eigene Faust – mit der App Leipzig ’89 Rundgang erfährst du über Audioguide alles, was du wissen musst; an 20 Punkten in der Stadt verteilt, führt dich die App zu Orten, an denen bedeutende Aktionen stattfanden.

Auch lustig: Eine Stadtrundfahrt mit einem Trabi oder eine Kajak Tour auf der Weißen Elster.

Tipp für laue Sommerabende: Die Baumwollspinnerei am S-Bahnhof Plagwit sowie die Karl-Liebknecht-Straße in der Südstadt – kurz „KarLi“ – bieten zahlreiche Boutiquen, Cafés, Bars und Restaurants und diverse Kulturangebote.

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