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Bereit für starke Nahaufnahmen? 3 Makro-Objektive im Vergleich

Für ein leistungsstarkes Makro-Objektiv musst du kein Vermögen ausgeben. Wir stellen hier drei starke Optiken von Drittanbietern vor, die sich lohnen.

Es spricht einiges dafür, bei Objektiven deiner Kameramarke treu zu bleiben. In puncto Features wie Bildstabilisator, Kommunikation zur Kamera und Updates vom Hersteller werden diese meist die Nase vorn haben.

Allerdings sind die herstellereigenen Makro-Objektive in der Regel recht preisintensiv. Gut, dass es auch einige hervorragende Makro-Objektive von unabhängigen Herstellern auf dem Markt gibt.

In unserem Gruppentest konzentrieren wir uns auf Objektive, die eine volle Vergrößerung von 1:1 bieten. Das bedeutet, dass das Objektiv bei kürzestem Fokusabstand das Motiv in Lebensgröße abbildet. So sind enorme Vergrößerungen winziger Details möglich.

Makroobjektive sind in der Regel „Flachfeld“-Optiken mit einer vernachlässigbaren Bildfeldwölbung. Wenn du also ein flaches Objekt frontal fotografierst, sollte es von Kante zu Kante über den gesamten Bildausschnitt hinweg scharf bleiben.

Dennoch hat jede unserer vorgestellten Optiken ihre Besonderheiten: Das Laowa-Objektiv bietet sogar einen Vergrößerungsfaktor von 2:1, verzichtet dafür aber komplett auf den Autofokus.

Das Sigma- Objektiv verfügt über ein Autofokussystem, das auf einem linearen Schrittmotor basiert. Und das Tokina-Objektiv gibt es je nach Anschluss mit und ohne Autofokus.

Gut, die meisten Fotograf:innen bevorzugen ohnehin die manuelle Fokussierung für Nahaufnahmen. Doch lese selbst, welches Makro-Objektiv wir empfehlen und wo die Optiken ihre Stärken und Schwächen ausspielen!

LAOWA 100mm f/2,8 2:1 Ultra Macro APO

Das herausragende Merkmal des LAOWA 100mm f/2,8 2:1 Ultra Macro APO ist die zweifache maximale Vergrößerung bei einer Naheinstellgrenze von 24,7 Zentimetern.

Das ist der doppelte Abbildungsmaßstab im Vergleich zu den meisten anderen Makroobjektiven auf dem Markt.

Wer seine Motive noch größer einfangen will, kriegt mit dem LAOWA 100mm f/2,8 2:1 Ultra Macro APO einen sensationellen Maßstab von 2:1.

Physisch ist das Makro-Objektiv mit 155 Millimetern für die spiegellosen Versionen relativ lang. Es verfügt jedoch über einen verlängerten inneren Tubus, der sich bei kürzeren Brennweiten der Vorderseite des äußeren Tubus nähert.

Die Gesamtlänge des Objektivs bleibt daher gleich. Die spiegellose Version dieses Objektivs wurde ursprünglich für Vollformatkameras mit Sony-E-Anschluss entwickelt.

Es ist aber auch für Canon-RF– und Nikon-Z-Bajonett erhältlich. Es gibt sehr ähnliche Modelle für Canon-EF– und Nikon-F-Mount-DSLRs, die im Grunde das gleiche optische Layout haben.

Während die spiegellosen Objektive alle 13 Blendenlamellen haben, haben die EF- und F-Versionen neun bzw. sieben Lamellen.

Fokussiert wird beim LAOWA manuell. Keine der verfügbaren Varianten hat ein Autofokussystem. Die Canon-EF-Version hat eine Elektronik, mit der die Blende vom Kameragehäuse aus gesteuert werden kann.

Einen Nachteil der Nikon-F-Version gibt es bei der Verwendung an einer DSLR. Das Sucherbild wird relativ dunkel, wenn abgeblendet wird. Das ist nicht der Fall, wenn du mit den Varianten für Spiegellose an einer DSLM arbeitest.

Dank des langen Drehwegs des manuellen Fokusrings ist eine sehr feine und präzise Fokussierung möglich.

Die Bildqualität beeindruckt mit hervorragender Schärfe über den gesamten Bildausschnitt, vernachlässigbaren Farbsäumen und nur minimalster kissenförmiger Verzeichnung.

LAOWA 100mm f/2,8 2:1 Ultra Macro APO Objektiv Outdoor Macro Shooting

Sigma 105mm f2,8 DG DN Macro Art

Sigma bietet einige qualitativ hochwertige Optiken, zu denen auch die Objektive der Art-Reihe gehören. Mit dem Sigma 105mm f2,8 DG DN Macro Art beweist Sigma nun große Klasse bei kleinen Motiven.

Es verzichtet zugunsten der optischen Leistung sogar auf einen Bildstabilisator. Das 13,4 Zentimeter lange Objektiv besitz ein Bajonett aus Messing und ein Filtergewinde im Durchmesser von 62 Millimeter.

Das Sigma 105mm f2,8 DG DN Macro Art ist ein Universal-Makro für den ambitionierte Fotografen, die auch Freude an Porträts haben.

Zusätzlich ist es vor Spritzwasser geschützt und gegen Staub abgedichtet. Verfügbar ist das Makro-Objektiv für Sony- E– und das L-Bajonett – und damit auch für Panasonic, Leica und Sigma.

Richtet sich aber bei dem Preis von rund 750 Euro nicht direkt an Einsteiger.

Der innere Aufbau ist das Herzstück jedes Objektivs. Sigma verwendet hier 17 Elemente in zwölf Gruppen. Die physische Länge ändert sich beim Fokussieren nicht, was eine Naheinstellgrenze von 29,5 Zentimeter ermöglicht.

Der maximale Abbildungsmaßstab ist 1:1, und über einen Wahlschalter lässt sich der Fokusbereich bis 50 Zentimeter oder bis unendlich einstellen.

Der Autofokus ist mit einem Ultraschallantrieb ausgestattet, der schnell und leise arbeitet. Zusätzlich steht ein „Click on/off“- Schalter zur Verfügung. Ist dieser aktiviert, lässt sich der Blendenring von Blende f/2,8 bis f/22 stufen- und lautlos drehen.

Einen Lock-Schalter für den Blendenring hat das Sigma auch noch spendiert bekommen. Durch die zwei verbauten Fokusgruppen ist das Sigma nicht nur ein ausgezeichnetes Makroobjektiv, das eine hervorragende Schärfentiefe liefert, sondern auch eine brauchbare Porträtlinse. Die Lamellenstellung zaubert durchaus ein weiches Bokeh.

Aufgrund der ohnehin in den meisten Kameras verbauten Bildstabilisatoren kommt das Sigma gut ohne einen eigenen aus.

Und liefert dafür überzeugend scharfe Bilder ab.

Makrofotografie mit Ines Mondon

Tokina atx-i 100mm F2.8

Das Tokina atx-i 100mm F2.8 kam 2019 auf den Markt und ersetzt die ältere Variante ohne „i“, wobei das „i“ für „interaktiv“ steht.

Das Innovativste an der Makro-Objektiv ist der von Tokina gewohnte „One Touch Clutch“- Mechanismus, mit dem man zwischen Autofokus und manuellem Fokus wechseln kann, indem man den Fokusring einfach nach vorne oder hinten schiebt.

Das Tokina ist handlich, kompakt und das preiswerteste Objektiv in unserem Test.

Entworfen wurde das Makro-Objektiv für Nikon- und Canon-Vollformat-DSLRs, kann aber natürlich auch an APS-C-Kameras verwendet werden. Überraschenderweise hat Tokina das Autofokussystem des atx-i nicht aktualisiert.

Die Canon-EF-Mount-Variante verfügt nach wie vor über einen recht einfachen Elektromotor, der zwar ziemlich schnell ist, aber deutlich hörbar. Die Nikon-F-Mount-Variante hat nach wie vor keinen internen Autofokus- Motor.

Wobei wir ja, wie bereits erwähnt, ohnehin im Nahbereich lieber manuell fokussieren.

Einen Bildstabilisator finden wir hier nicht vor. Das Tokina atx-1 100 mm hat den gleichen optischen Aufbau wie sein Vorgängermodell mit neun Elementen in acht Gruppen, darunter zwei asphärische Glaselemente und zwei Glaselemente mit besonders geringer Streuung.

Das Objektiv ist für ein 100 mm mit 98 Millimeter dafür relativ kurz und kompakt, mit einem inneren Tubus, der sich bei geringeren Fokusabständen nach vorne auszieht.

Die Naheinstellgrenze der Optik beträgt 30 Zentimeter. Positiv zu vermerken ist die sehr gute Bildqualität.

Shooting the unseen light with Tokina atx-i 100mm F2.8 FF MACRO