Bildaufbau in der Fotografie
Man kann die Kamera richtig einstellen und zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein – doch wenn die Komposition und der Bildaufbau nicht stimmt, war das alles umsonst.
Im Gegensatz zu den technischen Aspekten wie etwa Belichtung oder Fokussierung unterliegt der Bildaufbau eher dem persönlichen Geschmack. Dennoch fallen „langweilig“ komponierte Bilder negativ auf – auch wenn unerfahrene Betrachter zumeist nicht benennen können, woran genau das liegt.
Um das zu verhindern, gibt es einige bewährte Techniken, die hier Abhilfe schaffen. Beginne damit, das Motiv nicht in der Bildmitte zu positionieren und nahe genug heranzugehen. Deine Fotos gewinnen im Handumdrehen an Aussagekraft. Wenn der Betrachter sich für deine Fotos einen kleinen Moment mehr Zeit nimmt, dann hast du schon gewonnen.
Inhalt
Symmetrie
Symmetrien werden auf einer sehr tiefen Wahrnehmungsstufe erkannt und auf eine sehr unmittelbare Weise als schön empfunden – und es gibt wirklich viele symmetrische Motive. Vor allem Bauwerke und Räume dürfen als besonders geeignet gelten. Beachten aber: Wenn du symmetrische Objekte fotografierst, dann solltest du die Symmetrie entweder exakt abbilden oder deutlich von ihr abweichen.
Drittel-Regel
Schalte mal an deiner Kamera das 3×3-Raster ein. Dann erscheinen auf deinem Display zwei waagerechte und zwei senkrechte Linien, die das Bild in neun gleich große Bildfelder teilen. Das hilft dir bei der Komposition deines Bildes. Platziere das Hauptmotiv nicht direkt mittig, sondern vielmehr an den Schnittstellen des Rasters. Zudem kannst du den Horizont auf einer der waagerechten Linien positionieren. Liegt der Fokus dabei auf dem Himmel, platzierst du den Horizont auf der unteren Linie. Einen besonders schönen Vordergrund legest du stattdessen auf die obere Drittellinie.
Aufgeräumter Hintergrund
Achte immer auf einen aufgeräumten Hintergrund. Befinden sich zu viele Details hinter deinem Hauptmotiv, dann wirkt das gesamte Bild unruhig und das Auge weiß nicht, was es fixieren soll. Bei lichtstarken Objektiven, wie das Samyang AF 50mm f1,4 II FE oder das SIGMA 105mm F2,8 DG DN MACRO Art, öffnest du die Blende auf f/2,8. Dann wird der Hintergrund unscharf und wirkt gleich viel ruhiger.
Auf Augenhöhe
Anfänger neigen dazu, Bilder immer aus stehender Position aufzunehmen. In vielen Situationen stellt das auch kein Problem dar. Doch wenn du Fotos von Menschen und Tieren machst, solltest du sie immer auf Augenhöhe fotografieren. Das Bild wirkt dann angenehmer und du bekommst einen gleichmäßigeren Hintergrund.
Froschperspektive
Bei Bildern aus der Froschperspektive ist die Kamera nach oben gerichtet, der Fotograf imitiert somit den Blick eines Frosches, der vom Boden aus hochschaut. Diese Perspektive eignet sich dann, wenn du die Größe eines Objekts oder einer Person zeigen willst (auch im metaphorischen Sinn). Das kann heroisch wirken, aber auch Macht und Dominanz ausstrahlen. Daher lassen sich manche Politiker und Herrscher gern aus dieser Perspektive abbilden.
Den Blick führen
Das Auge tastet jedes Bild ab und wird dabei von bestimmten Elementen mehr angezogen als von anderen. Starke Kontraste, Gesichter sowie Buchstaben ziehen den Blick an, Linien ziehen ihn in eine Richtung. Versuche unter anderem Linien einzubauen, die von links nach rechts ansteigen. Das verleiht deiner Aufnahme eine positive Bildwirkung, da unser Gehirn die Linie als positiv wahrnimmt.
Vogelperspektive
Gleiches Prinzip wie bei der Froschperspektive, nur umgekehrt. Bei der Vogelperspektive blickst du durch die Kamera aus erhöhter Position nach unten. Ein typisches Beispiel sind Aufnahmen von einem Berg herab oder auch mit einer Drohne. Diese Perspektive ist schwerer umzusetzen, da man erst eine erhöhte Position erreichen muss – wirkt aber, da ungewohnt, faszinierend.
Muster
Unser Gehirn ist in der Lage, in allen möglichen Objekten Formen und Muster zu erkennen. Sind diese gleichmäßig angeordnet, empfinden wir das als schön, dazu beruhigt dies Bilder mit vielen Details. Um die Regelmäßigkeit in einem Motiv zu betonen, achte beim Fotografieren auf die Perspektive und die Bildränder. Das Muster wirkt dann am stärksten, wenn es nicht verzerrt ist.
Quadrat
Das quadratische Format war in analogen Zeiten sehr gefragt und es wurde viel mit 6×6-Filmen fotografiert. Mittlerweile erlebt das Quadrat eine Renaissance, da es als gängiges Bildformat für viele Social-Media-Plattformen dient. Doch gilt es dabei, das Quadrat auch gekonnt einzusetzen. Vor allem lohnend bei Porträts und allen Motiven, die symmetrisch sind!
Querformat
Da es dem menschlichen Gesichtsfeld entspricht, wirkt das Querformat auf uns unmittelbar natürlich. Es ist vielseitig einsetzbar und sowohl Landschaftsaufnahmen als auch Porträts funktionieren mit ihm. Beliebt ist es zudem, wenn du ein Gefühl von Weite vermitteln möchtest.
Hochformat
Aufrechte Motive kommen im Hochformat am besten zur Geltung. Vor allem Porträts, aber auch Architekturaufnahmen entstehen daher häufig in diesem Format. Hochformat-Bilder wirken dynamisch, elegant und sportlich und sie sind sehr effektiv, wenn es darum geht, den Fokus auf ein einzelnes Objekt zu legen.
Schau auch mal in unseren Artikel „5 Tipps für eine richtig starke Komposition“ rein!
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