CFexpress – Ein Vergleich von Typ A, B und C
CF-Express-Speicherkarten setzen, anders als die klassische Compakt-Flash-Karte, auf PCIe 3.0 und NVMe auf. Sie bekamen ihren Namen also, da sie über die PCI-Express-Schnittstelle kommuniziert.
Eine CFexpresskarte ist grob gesagt so etwas wie eine Vereinheitlichung von CFast und XQD und nutzt dabei exakt dieselbe Schnittstelle wie eine XQD-Karte.
Im April 2017 wurde der CF-Express-Standard veröffentlicht und die ersten Speicherkarten dieser Art erschienen ein gutes Jahr später.
In einer Nikon Z 6 und 7 können sowohl XQD als auch CFexpress (Typ B) Speicherkarten verwendet werden. In eine Canon EOS 1Dx Mark III kann dagegen nur CFexpress (Typ B) und keine XQD gesteckt werden.
Vor gut einem Jahr wurden mit der v2.0 des CF-Express-Standards zwei neue CFexpress-Kartenformate vorgestellt und diese wurden als Typ A (kompakter und damit auch langsamer als die bisherigen Karten ohne Typ-Bezeichnung) und Typ C (größer, dicker und mit bis zu 4GB/sek. doppelt so schnell wie bisher) bezeichnet.
Die bis dahin verfügbaren CFexpress-Karten werden seitdem Typ B genannt. Wenn Du also irgendwo noch eine CF-Express-Karte findest, die keine Typ-Bezeichnung besitzt, dann ist dies sicherlich eine Typ B Karte.
Inhalt
Warum CF-Express?
CF-Express-Karten sind derzeit die neueste Generation der früheren CompactFlash-Karte (CF-Karte). Es handelt sich dabei um absolute Hochgeschwindigkeits-Speicherkarten, die allen Anforderungen der modernsten und neuesten Kameras in Bezug auf hochauflösende Fotos und Videos gerecht werden.
Ich hörte nun schon öfter „warum sollte ich mir denn eine teure CF-Express-Karte kaufen? Eine schnelle und gute SD-Karte ist doch so viel günstiger?“. Daher möchte ich gleich vorweg den Hauptvorteil der CFexpress-Karten nennen:
CFexpress-Karten sind schnell … so richtig schnell
Die maximale theoretische Leistung einer CFexpress-Karte vom Typ C (dies ist die derzeit schnellste der drei Geschwindigkeitsklassen) beträgt 4.000 MB/s.
Zum Vergleich: eine sehr gute UHS-II-SD-Karte schafft theoretisch etwas mehr als 300 MB/s, also etwa 1/7 einer CFexpress-Karte Typ B.
Und selbst eine XQD-Karte ist um Faktor 3 langsamer als eine CFexpress Typ B Speicherkarte.
Somit ist die Geschwindigkeiten einer CFexpress-Karte also vergleichbar mit SSD-Festplatten in einem Computer. Längst nicht jeder braucht sie, aber wer sie hat, wird sie nicht mehr missen wollen.
CFexpress-Typ A, B und C: Was sind die Unterschiede?
Wenn Du Dir die drei verschiedenen CF-Express-Kartentypen einmal genau anschaust, dann wird Dir sofort auffallen, dass sie physikalisch recht unterschiedlich sind. CFexpress Typ A ist die kleinste Speicherkarte und misst 20mm (in der Breite) mal 28mm (in der Länge) mal 2,8 mm (in der Dicke, einschließlich Beschriftungsfeld).
Die Typ-B-Karten messen 38,5mm x 29,6mm x 3,8mm, während die Typ-C-Karten 54 mm x 74 mm x 4,8 mm groß sind.
CFexpress Typ A | CFexpress Typ B | CFexpress Typ C | |
Größe (LxBxH) | 28,0 × 20,0 × 2,8mm | 38,5 × 29,8 × 3,8mm | 74,0 × 54,0 × 4,8mm |
Lesen | 1000 MB/Sek | 2000 MB/Sek | 4000 MB/Sek |
Schreiben | 1000 MB/Sek | 2000 MB/Sek | 4000 MB/Sek |
PCI-Lanes | 1 | 2 | 4 |
Fotografen und Videofilmer sollten sich nicht zu sehr mit dem Typ C beschäftigen, denn diese größeren Karten sind eher für die Verwendung mit Computern und Solid State Drives gedacht.
Der Typ B ist in der Regel mit Kameras kompatibel – dieser Typ kann schon jetzt mit einer Canon EOS R5, Nikon Z6, Panasonic S1R und anderen Systemkameras dieser Hersteller verwendet werden.
Brüderchen und Schwesterchen
Einer der Hauptgründe dafür ist, dass CFexpress-Karten vom Typ B physikalisch die gleiche Größe haben und Pin-für-Pin mit XQD-Speicherkarten identisch sind.
Wenn eine Kamera also über einen XQD-Steckplatz verfügt, ist in der Regel nur ein Firmware-Update erforderlich, um CFexpress-kompatibel zu werden.
Panasonic hat im Jahr 2019 Updates für seine XQD-Kameras herausgebracht. Nikon hat die Firmware für die Z6/7 aktualisiert, aber noch nicht für die D5 / D500 / D850 / D4S / D4, die alle über XQD-Steckplätze verfügen. Nur die Nikon D6 kann (als einzige von den Nikon D-Kameras) im Moment mit CFexpress-Karten zurecht kommen.
Wenn es um CFexpress Typ-A Speicherkarten geht, ist Sony derzeit der einzige Anbieter auf dem Markt und hat zusammen mit der A7S III und der A1 eine Reihe von CFexpress Typ-A-Karten angekündigt.
Die Sony CFexpress Type A TOUGH Speicherkarten bieten Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von ca. 800 MB/s und 700 MB/s und sind, wie der Name schon sagt, robust genug, um den harten Anforderungen des professionellen Einsatzes standzuhalten. Es gibt sie derzeit in Größen mit 80 GB und 160 GB.
CFexpress-kompatible Kameras
Es folgt eine Liste der aktuellen (mir bekannten) Kameras, die über einen oder mehrere CF-Express-Kartensteckplätze verfügen:
- Canon EOS R5 (Type B)
- Canon C500 Mark II (Type B)
- Canon EOS-1D X Mark III (Type B)
- Nikon Z6 II / Nikon Z7 II (Type B)
- Panasonic Lumix S1 / Lumix S1R (Type B)
- Sony a7S III (Typ A)
- Sony a1 (Typ A)
- Sony FX3 (Typ A)
Schreib bitte einen Kommentar, wenn bzw. sobald es weitere Kameras gibt, die mit CFexpress kompatibel sind.
Die Zukunft und mein Fazit
Die aktuellen CF-Express-Karten verwenden die PCIe 3.0-Spezifikation und da bereits die PCIe 4.0-Spezifikation am Horizont auftaucht, ist zu erwarten, dass diese CFexpress-Karten immer schneller werden.
Ich bin überzeugt, dass CFexpress Speicherkarten sind, die es wert sind, sich bereits jetzt, aber ganz sicher in naher Zukunft, damit zu beschäftigen.
Es liegt an Dir und Deiner Kamera, wann ein Upgrade sinnvoll ist.
Nicht vergessen: Speicherkartenleser
Du solltest, wenn Du Dich für eine oder mehrere CF-Express-Speicherkarten entschieden hast, daran denken, dass Dein aktuelles Speicherkartenlesegerät möglicherweise nicht in der Lage ist, CF-Express-Karten zu lesen.
Es kommt also ggf. mindestens eine weitere Anschaffung auf Dich zu. Sandisk, Sony und Lexar sind drei zuverlässige Hersteller, die CFexpress-Kartenleser herstellen.
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