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Insta360 – Action-Cam mit Bausatz-Prinzip

Ganz nach dem bekannten Lego-Prinzip lässt sich die modulare Insta360 One R an ganz unterschiedliche Aufnahmesituationen individuell anpassen. Wir haben uns die praktische Twin-Edition etwas näher angesehen.

Die Insta360 ONE R Twin-Edition

Der modulare Aufbau der Insta360 ONE R begeistert nicht nur Fans der dänischen Bauklötzchen ab der ersten Minute. Die kompakte Actioncam lässt sich den eigenen Wünschen entsprechend zusammenfügen und passt sich somit jeder Aufnahmesituation perfekt an. Zur Wahl stehen insgesamt vier verschiedene Kamera-Module; in der sogenannten Twin-Edition sind zwei davon direkt enthalten: Das Actioncam-typische Weitwinkel mit einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 16 Millimetern, 12 MP und Offenblende f/2,8. UHD-Videos stemmt das Modul mit 60 fps, bei 2,7K-Auflösung sind es bereits 100 fps. Wer sich auf FullHD beschränkt, kann sogar mit Zeitlupen-tauglichen 200 fps filmen. Die Bildqualität bewegt sich auf einem Level mit GoPro Hero 8 und DJI OSMO Action; dem derzeitigen Nonplusultra bei den Actioncams. Einzig bei Schwachlicht neigt die ONE R zu sichtbarerem Rauschen als die Konkurrenz, dass sich allerdings in der Nachbearbeitung am Rechner mit etwas Aufwand gut in den Griff bekommen lässt. Selbst direktes Gegenlicht verkraftet das Kamera-Modul sehr gut; lästige Lensflares treten nur sehr vereinzelt auf, sehr gut!

Rundum-Blick inklusive

Ebenfalls in der Twin-Edition enthalten ist ein 360-Grad-Modul, dass vollsphärische Videos in 5,7K-Auflösung mit 30 fps samt automatischem Stiching beherrscht. Der Vorteil: Der Filmer muss die Video-Daten nach dem Dreh nicht aufwändig am Rechner synchronisieren und zusammenfügen. Wertvolle Zeit, die stattdessen in den Schnitt und dank spezieller Software in die Nachbearbeitung wie etwa das nachträgliche Setzen des Bildausschnittes fließen kann. Im Handumdrehen entstehen so erstaunliche Videos, die die Action jederzeit zuverlässig einfangen. Das Kamera-Modul selbst besteht dazu aus zwei Einzel-Kameras mit jeweils einer Brennweite von 7 Millimetern und Offenblende f/2, die in einem gemeinsamen Gehäuse Platz finden. Auch hier gilt, dass Aufnahmen bei Schwachlicht etwas gröber erscheinen; bei genug Sonnenlicht im Freien begeistern die Bildqualität und auch die Detailschärfe aber auf ganzer Linie.

Zubehör ohne Ende

Zwei weitere Kamera-Module stehen Käufern der Twin-Edition schließlich noch als optionales Zubehör zur Verfügung: Im sogenannten Aerial-Kit, dass den Betrieb der ONE R an einer DJI Mavic erlaubt, findet sich ein weiteres Modul: Rein technisch ist dieses identisch zum 360-Grad-Modul. Das Gehäuse kann hier allerdings in zwei Hälften geteilt und somit an der Ober- sowie Unterseite der Drohne montiert werden. In den Aufnahmen verschwindet die Drohne somit völlig und die Kamera scheint auf magische Weise durch die Luft zu schweben.

Wer noch mehr Wert auf Performance legt, greift zum zweiten, optionalen Kamera-Modul, dass in Kooperation mit Leica entstanden ist: Herzstück ist ein großer 1-Zoll-Sensor mit 18 MP, 14 Millimetern Brennweite und Offenblende f/3,2. Videos in 5,3K bei 30fps, UHD bei 60fps und FullHD mit 120 fps sind hier möglich. In punkto Bildqualität stellt dieses Modul die Konkurrenz sprichwörtlich in den Schatten: Sowohl bei Tageslicht aber auch beim Filmen in der Dämmerung und wenig Licht zeichnen sich die Aufnahmen durch kompromisslose Schärfe und hohe Auflösung aus.

Modulares Steck-Prinzip

Egal für welche Konfiguration Du Dich auch entscheidest, der „Kern“ der Action-Cam bleibt immer gleich. Das Rechen-Modul beherbergt den microSD-Slot, einen USB Typ-C Anschluss und das 1,4-Zoll-Touchdisplay. Die Bedienung gestaltet sich darauf angesichts der geringen Größe noch sehr zuverlässig. Die Menüs sind übersichtlich gestaltet; nach ein paar Versuchen finden wir uns beinahe blind zurecht. Auf der Oberseite finden wir neben dem Auslöser nur noch den Betriebsschalter. Hier hätten wir uns vielleicht noch eine oder zwei weitere Tasten gewünscht, um noch schneller auf die wichtigsten Funktionen zugreifen zu können. Im Inneren warten schließlich unzählige Aufnahmemodi wie Timelapse, HDR, Tracking, Stabilisierung und noch viele weitere darauf, spektakuläre Videos zu liefern.

Und das tun sie dann in der Tat. Es macht einfach Spaß, die unterschiedlichen Modi auszuprobieren. Die Performance stimmt und die Ergebnisse nach dem Schnitt sprechen für sich! Und das Beste: Ganz egal welches Modul zum Einsatz kommt; die Kombination ist bis zu einer Tiefe von rund 5 Metern wasserdicht.

Schlanker Stromspender

Damit Du überhaupt mit dem Filmen loslegen kannst, braucht es noch ein Schnelllade-Hub und einen (zweiten) Akku. Dieser ist in zwei Varianten verfügbar und verbindet Kern und Kamera zu einer Einheit: Ein kompaktes Modul mit knapp bemessenen 1.190 mAh und ein Stromspender mit doppelter Größe und Kapazität. Hier gibt es etwas Anlass zur Kritik, geht dem kleineren der beiden bereits nach rund 74 Minuten Aufnahme in FullHD die Puste aus. Das kann die Konkurrenz mit ähnlich dimensionierten Batterien besser. Wir raten Dir also gleich den größeren der beiden Stromspender zu verwenden; so entgeht Dir kein spektakulärer Moment mehr.

Fazit: Anpassungsfähige Premium-Actioncam

Die insta360 ONE R in der Twin-Edition liefert ein faszinierendes Konzept, dass sich schnell ganz unterschiedlichen Aufnahmesituationen und somit auch Bedürfnissen anpassen kann. Und ja; das optionale Flug-Gehäuse oder auch das Leica-Modul sind nicht gerade günstig. Für uns stellt die Twin-Edition der insta360 ONE R den idealen Kompromiss aus Kosten und Nutzen dar. Auf sämtliche Eventualitäten mit entsprechend hoher Aufzeichnungsqualität vorbereitet zu sein, hat eben einen Preis.

Sinnvolles Zubehör

Neben den Akku und einem Gehäuse an das alle GoPro-Zubehör-Befestigungen montiert werden können sollte ein Selfie-Stick und ein Mikrofon-Adapter angeschafft werden. Darüber hinaus ist ein Rode Levalier Go Mikrofon oder ein Rode Wireless Go Set ausgesprochen empfehlenswert.