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Interview: Tierfotos der besonderen Art

Sie gehört zu den Shooting-Stars in der Tierfotografie. Dabei fotografiert die 32jährige Natalie Große erst seit 2,5 Jahren. Wir haben mit der Berlinerin über ihre Arbeit gesprochen.

Tierfotos

Foto Erhardt: Hallo Frau Große. Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben. Als Newcomer in der Fotografie sind Sie vielen noch unbekannt. Können Sie sich daher kurz vorstellen?

Natalie Große: Mein Name ist Natalie Große, ich bin 32 Jahre alt und komme aus der Hauptstadt Berlin. Ich lebe mit meinem Partner und meinen drei Katzen zusammen.

Vor ein paar Jahren habe ich den Beruf der Friseurin erlernt und später noch einmal eine völlig andere Richtung eingeschlagen.

Ich begann eine dreijährige Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin, welche ich erfolgreich abschloss. Nun arbeite ich seit circa vier Jahren hauptberuflich in einem Integrationskindergarten und verfolge nebenbei meine Leidenschaft zur Tierfotografie.

Ich biete Shootings für jede Tierart an, dennoch hat sich mit der Zeit ein Spezialgebiet herausgearbeitet, die Hundefotografie.

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Foto Erhardt: Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?

Natalie Große: Ich bin schon immer sehr kreativ gewesen, dies zeigte sich vor allem in meinem ersten Beruf der Friseurin. Ein sehr kreativer Beruf, bei dem ebenfalls ein gutes Gespür für Farbharmonien und Ästhetik gefragt sind.

Außerdem hatte ich schon immer eine sehr große Leidenschaft für Tiere. Dies begann schon in meiner Kindheit. Ob im Reitstall bei den Pferden meiner Großeltern oder auch später mit dem Einzug eigener Tiere – Tiere begleiteten mich schon auf meinem ganzen Weg.

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Foto Erhardt: Und wie sind Sie dann zur Fotografie gekommen?

Natalie Große: Das ich mittlerweile als professionelle Tierfotografin arbeite, war eher Zufall und nicht wirklich geplant. Eigentlich wollte ich vor 2,5 Jahren nur ein paar tolle Fotos meiner eigenen Katzen auf den gängigen Social-Media-Kanälen zeigen und die Menschen damit begeistern.

Nachdem die ersten Fotos online gestellt waren, bekam ich die ersten Anfragen, ob ich auch fremde Tiere fotografieren würde. Ich habe zu diesem Zeitpunkt noch nie etwas mit Fotografie oder Bildbearbeitung zu tun gehabt.

Also war alles eher „learning by doing“. Besitzer haben nun seit zweieinhalb Jahren die Möglichkeit, ihre Tiere von mir professionell mit viel Liebe zum Detail ablichten zu lassen.

Ebenfalls plane ich auch ab und an freie Projekte. Bei diesen kann ich meine eigenen Ideen ganz frei umsetzen und meiner Kreativität freien Lauf lassen.

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Foto Erhardt: Was begeistert Sie an Ihrem Beruf?

Natalie Große: Am Anfang war es besonders die Liebe zu meinen eigenen Tieren und auch eine Form meine Kreativität auszuleben zu können.

Nachdem die Bilder aber auch andere bewegten, merkte ich, wie ich mit diesen besonderen Momenten auch andere Menschen glücklich machen konnte.

Ich liebe es Emotionen und Gefühle in meinen Bildern festzuhalten, Geschichten zu erzählen und ganz besondere Momente für die Ewigkeit festzuhalten.

Foto Erhardt: Wo liegen die Herausforderungen?

Natalie Große: Die Arbeit mit den Tieren und ihren Besitzern sind für mich grundsätzlich während eines Shootings erstmal nicht so schwierig.

Ich bin sehr offen und entspannt, gehe in Gespräche über das Tier und schaffe eine lockere Atmosphäre zum Wohlfühlen. Eine größere Herausforderung ist für mich vor einem Shooting ganz genau herauszufinden, wie die Besitzer sich ihre Bilder und vor allem ihr Tier auf den Bildern vorstellen.

Meine Kunden haben eine intensive und emotionale Bindung zu ihrem Tier und sehen es mit ganz anderen Augen, als ich es je könnte.

Im Kundenkontakt vor dem Shooting und auch während des Shootings finde ich durch viele Gespräche heraus, was sie sich vorstellen: Wo sehen sie ihren Liebling? Was passt zu ihm? In welcher Umgebung fühlt sich das Tier wohl? Durch die gemeinsamen Gespräche entstehen authentische Fotos, in denen die Besitzer ihr eigenes Tier auch wieder erkennen.

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Foto Erhardt: Was besprechen Sie mit Ihren Kunden?

Natalie Große: Ich bespreche mit den Kunden genau ihre Wünsche. Ich informiere mich über Besonderheiten des Tieres, ob es eine Geschichte zu dem Shooting gibt und wie das Gehorsam des Tieres ist.

Somit kann ich die Location und das Shooting individuell an das Tier anpassen. Ich mache mir vorher immer schon viele Gedanken, welche Location ich auswähle und was ich dort für den Kunden umsetzen möchte.

Außerdem schenken uns die Tiere vor Ort oft auch spontane wunderbare Momente – diese sind meist die Schönsten. Vor Ort sollten Besitzer und Tier erstmal ankommen , denn alle Beteiligten sind meist sehr aufgeregt.

Für das Tier ist es manchmal die neue Umgebung und für den Menschen einfach „nur“ der besondere Tag. Nachdem alle angekommen sind, erkläre ich in Ruhe wie das Shooting ablaufen wird. Dies gibt dem Kunden Sicherheit und baut gleichzeitig Vertrauen auf.

Foto Erhardt: Mit welchen Kameraeinstellungen fotografieren Sie im Outdoor-Bereich?

Tierfotos

Natalie Große: Grundsätzlich kann man das gar nicht verallgemeinern, da es völlig von der Location und dem Motiv abhängig ist.

Wenn ich das Tier besonders in den Fokus stellen möchte, arbeite ich eher mit einer längeren Brennweite, beispielsweise mit dem Sigma Art 135mm 1.8 und einer sehr weit geöffneten Blende.

Das Tier wird somit schön freigestellt und hebt sich toll vom Hintergrund ab. Im Zusammenspiel mit Umgebung und der Position des Hundes, entsteht im Vorder- und Hintergrund ein tolles weiches Bokeh, welches diesen Effekt noch unterstützt.

Möchte ich im Hintergrund ein tolles Panorama einfangen, dann greife ich eher zu einer kürzeren Brennweite, wie z. B. zu einem Weitwinkel, wie dem Sigma Art 14mm 1.8 oder auch einem Sigma Art 35mm 1.4.

Ich kann das Tier schön formatfüllend darstellen und dennoch von einem schönen Panorama umrahmen lassen. Auch hier arbeite ich fast immer mit einer weit geöffneten Blende.

Ausnahme bilden Gruppenaufnahmen oder wenn ich im Foto etwas mehr Struktur der Umgebung einfangen möchte, da sich der Schärfebereich vergrößert.

Einstellungen wie ISO und Belichtungszeit sind immer von der jeweiligen Lichtsituation und Motivwahl abhängig. Habe ich schlechteres Licht, benötige ich einen höheren ISO.

Die Belichtungszeit orientiert sich daran, ob ich im Porträt fotografieren möchte mit wenig Bewegung oder ob ich ganz bewusst Bewegungsbilder des Tieres einfangen möchte.

Hier gehe ich meist nicht unter 1/1000s, um die Bewegung auch scharf und exakt festhalten zu können. Ich nutze auch häufig die Überbelichtungsanzeige meiner Kamera.

So kann ich besser kontrollieren, ob ein Himmel oder weiße Anteile eines Tieres ausgebrannt sind oder ob Tiefen in einem Bild zu dunkel sind.

Mit bloßem Auge ist dies manchmal nicht sofort erkennbar und man kann solche technischen Fehler später in der Nachbearbeitung nur noch schwer oder gar nicht mehr korrigieren.

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Foto Erhardt: Und wie sieht es im Studiobereich aus?:

Natalie Große: Mein Hauptaugenmerk liegt eigentlich auf der Outdoorfotografie, dennoch biete ich auch Studioaufnahmen in kleinem Rahmen an.

Auch hier kommt es auf das gewünschte Motiv an. Bei normalen Porträt-Aufnahmen bleibe ich meinem Stil treu und arbeite mit einer offenen Blende.

Das gibt dem Bild immer eine schöne Tiefenschärfe, stellt das Tier toll in den Vordergrund. Ich liebe diesen Look einfach. Dort arbeite ich mit typischen Porträtlinsen wie z. B. 50mm 1.8 oder 85 mm 1.8.

Bei meiner neuen Serie, der „Candy Dogs“, arbeite ich ganz bewusst mit dem Tamron-Weitwinkelobjektiv 35 mm 1.8. Der Weitwinkel gibt dem Tier eine leichte Verzerrung und unterstreicht somit den witzigen Charakter der Serie.

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Foto Erhardt: Wie finden Sie das richtige Motiv?

Natalie Große: Der intensive Kundenkontakt vor einem Shooting ist immer sehr wichtig. Es schafft Vertrauen und gibt dem Kunden Sicherheit.

Man sollte immer bedenken, dass dies für die Besitzer ein ganz besonderes Ereignis ist. Durch Gespräche vor und während des Shootings versuche ich heraus zu finden, was die Besitzer für Vorstellungen haben.

Was hat ihr Tier für einen Charakter? Was liebt es oder was liebt es nicht? Was passt farblich gut zu ihm und wo fühlt es sich wohl.

Ich biete für Hunde z. B. auch City Shootings an und nicht jeder Hund fühlt sich in dieser Umgebung wohl. Es ist auch wichtig die Kunden ehrlich und offen zu beraten.

Manchmal rate ich auch von etwas ab, wenn ich das Gefühl habe, dass etwas nicht passt oder dass das Tier sich damit nicht wohl fühlt.

Durch meine Erfahrung kann ich den Besitzern dies gut vermitteln. 90% meiner Kunden schenken mir aber so viel Vertrauen, dass sie die Location- und Motivfindung komplett mir überlassen.

Je nach Tierart hängt die Umsetzung bestimmter Motive auch immer vom jeweiligen Gehorsam ab. Dies sollte ebenfalls vorher ganz genau besprochen werden.

So kann ich meinen Kunden zeigen, welche Ideen umsetzbar sind. Bei meinen Hundeshootings ist jeder Hund völlig anders. Es ist immer wieder eine Überraschung, wenn ich zum Shooting komme.

Wenn es bei einem Shooting mal so gar nicht klappt, sollte man flexibel genug sein, spontan von seinen Ideen abweichen zu können und sich auf die neue Situation einzustellen.

Unsere Tiere überraschen uns immer wieder mit tollen neuen Momenten. Das ist doch das besonders Schöne daran.

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Foto Erhardt: Welche Kamera benutzen Sie?

Natalie Große: Die – Ich liebe diese Kamera, denn sie hat ein super Rauschverhalten, eine beeindruckende Schärfe und ein wunderbar softes Bokeh. Sie ist in ihrer Wiedergabe sehr detailreich und kann sehr gut mit schwierigen Lichtsituationen umgehen.

Foto Erhardt: Und welche Objektive?

Natalie Große: Für Outdoor-Aufnahmen nutze ich das Sigma Art 135mm 1.8. Ich mag Festbrennweiten sehr gerne und das Sigma Art hat eine beeindruckende Schärfe mit einer super schönen detailreichen Bildwiedergabe.

Außerdem nutze ich das Nikkor 85mm 1.8. Das Objektiv ist  knackig scharf und mit einem wunderschönen Bokeh für tolle Porträts.

Weitere Objektive sind das Sigma Art 35mm 1.4 sowie das Tamron 35mm – beide Objektive sind allgemein knackig scharf und für Panorama Aufnahmen perfekt geeignet.

Ich nutze es auch für die Candy Dogs Serie, da es durch die leichte Verzerrung der Serie ihren charakteristischen lustigen Look gibt.

Für Panoramaaufnahmen nutze ich noch das Sigma Art 14mm 1.8. Durch den starken Weitwinkeleffekt, bekommen die Aufnahmen eine witzige charakteristische Verzerrung.

Bei großen Gebäuden und symmetrischen Bauten in der Stadt macht es einen tollen Effekt. Für Studioaufnahmen nutze ich außerdem noch das Nikkor 50mm 1.8.

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Foto Erhardt: Was darf auf keinen Fall in Ihrer Kameratasche fehlen?

Natalie Große: Zu meiner Kamera und meinen heiß geliebten Objektiven dürfen natürlich kleine Helfer für das Shooting nicht fehlen.

Ich bitte die Kunden zwar auch immer Leckerlies und Lieblingspielzeuge der Tiere mitzubringen, aber während eines längeren Shootings ist das Tier davon auch mal schnell gesättigt.

Dann kann ich mit einem Quitschi von mir oder Leberwurst manchmal noch wahre Wunder erzielen. Ebenfalls ist ein Schirm immer mir dabei, falls zu starke Sonne mal abgehalten werden muss oder auch ein wenig Regen.

Foto Erhardt: Welche Tipps haben Sie für andere Fotografen?

Natalie Große: Seid kommunikativ mit euren Kunden, fragt nach ihren Wünschen und hört ganz genau, was sie sich wünschen.

Klärt sie vor dem Shooting über den Ablauf auf und seid vor allem auch während des Shootings kommunikativ. Für uns ist das Normalität, aber man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass sie solch etwas Besonderes nicht jeden Tag machen.

Sie benötigen während eines Shootings klare höfliche Tipps und Anweisungen. Ich erlebe immer wieder Fotografen, die während eines Shootings sehr wenig kommunizieren, weil sie unsicher sind wie der Kunde es finden könnte, wenn man ihnen zb „Anweisungen“ gibt.

Ihr seid aber die Profis und am Ende ist das Entstehen fantastischer Bilder immer ein Zusammenspiel aller Beteiligten. Dazu muss den Besitzern aber Feedback gegeben werden, sonst können Sie nicht wissen, was gut oder eher weniger gut sich in einem Shooting eignet.

Es ist unsere Aufgabe Ihnen dieses Shooting zu etwas Einzigartigem zu machen. Etwas, was in ganz besonderer Erinnerung bleiben soll.

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Foto Erhardt: Was sind Ihre schönsten Momente bei der Fotografie?

Natalie Große: Das Feedback der Kunden, wenn sie ihre Bilder in den Händen halten und einfach nur hin und weg sind. Wenn es mir gelungen ist,  ihr Tier auf den Bildern so widerzuspiegeln, wie sie es auch sehen.

Und vor allem der Moment in einem Shooting, wenn du weist, dass du jetzt gerade das für den Kunden perfekte Bild eingefangen hast!

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Foto Erhardt: Was macht Sie so erfolgreich?

Natalie Große: Ich nehme mir viel Zeit für meine Kunden, sowohl vor, bei oder nach dem Shooting. Ich möchte, dass sie sich gut aufgehoben und verstanden fühlen.

Kommunikation, Einfühlungsvermögen, ein kreatives Händchen und besonders auch die Liebe zum Detail würde ich zu meinen besonderen Stärken zählen.

Ich gebe mir Mühe jedes Shooting zu etwas ganz Besonderem zu machen und möchte mich immer wieder weiter entwickeln.

Ich nehme mir für jedes Shooting und vor allem auch die Nachbearbeitung der Bilder immer viel Zeit und ich denke dieses Gesamtpaket macht mich und meine Arbeit aus.

Foto Erhardt: Vielen Dank für das Interview.

Zur Person:

Natalie Große arbeitet als Heilerziehungspflegerin und entdeckte die Fotografie erst vor gut einem Jahr.

Aus dem Hobby wurde bald ein erfolgreicher Nebenjob als Tierfotografin.  Kontakt: www.purrpaws.de