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Winter ganz nah

Die Natur bietet auch an frostigen oder nebelverhangenen Tagen eine Vielzahl von Motiven – und das nicht nur draußen!

Die kalte Jahreszeit bietet Fotograf:innen mehr als nur weiße Landschaften. Ob klare, sonnige Tage oder dunstverhangene Morgenstunden, jedes Wetter hat seine ganz eigenen Reize. Du musst deine Fotoausrüstung also keineswegs über die Wintermonate einmotten.

Noch besser: Wer sich vor allem mit Details und Makros befasst, wird mehr Gelegenheiten entdecken, als er vielleicht denkt. Und manche Aufnahmen kannst du auch zuhause machen.

Das passende Motiv finden

Wer bei ungemütlichem Wetter warme Räume zum Fotografieren vorzieht, kann sich zum Beispiel ohne große Umstände an Tabletop-Aufnahmen versuchen. Dazu benötigst du lediglich einen freien Tisch und, je nach Aufnahmesituation, eine Lichtquelle. Gerade Zweige oder Tannenzapfen lassen sich wunderbar für Aufnahmen daheim nutzen.

Solche Motive verlangen noch nicht einmal, dass du in den Wald gehst. Ein kurzer Spaziergang zum nächstgelegenen Blumengeschäft ist völlig ausreichend.

Doch eigentlich ist der Winter die ideale Zeit für Aufnahmen in der Dämmerung oder bei Gegenlicht. Dank des frühen Sonnenuntergangs und der späten Morgendämmerung kommst du weder spät ins Bett noch musst du allzu früh aufstehen.

In den Morgenstunden kommen oft noch Nebelstimmungen hinzu und tagsüber kannst du wunderbar mit dem gleißenden Sonnenlicht spielen. Lass dich also auch von vermeintlich schlechtem Wetter nicht abhalten, deine Kamera in die Hand zu nehmen und auf Motivjagd zu gehen.

Welche Techniken du beim Anfertigen deiner Aufnahmen anwenden kannst und wie du das Motiv gelungen in den Bildausschnitt setzt, zeigen wir dir anhand ganz unterschiedlicher Wettersituationen.

Die Tricks bei Schneemotiven

Die weiße Pracht ist schön anzuschauen, doch beim Fotografieren gilt es, bestimmte Tücken zu meistern.

Mehr Licht:
Damit sich das winterliche Weiß nicht unschön gräulich auf deinen Bildern verewigt, solltest du dein Motiv gezielt überbelichten. Wenn du mit dem manuellen Modus arbeitest, dann verdopple die Zeit. Zeigt die Belichtungsmessung der Kamera eine Zeit von 1/500 Sekunde an, so fotografierst du mit 1/250 Sekunde. Wenn du eine der (Halb-)Automatiken verwendest, so gib in der Belichtungskorrektur gut ein bis eineinhalb Lichtwerte dazu.

Lichtreflexionen nutzen:
Verschneite Landschaften kannst du auch nachts einfangen. Durch die weiße Schneedecke wird vorhandenes Umgebungslicht, wie etwa der Mondschein, reflektiert und es entsteht eine spannende Lichtsituation. In Verbindung mit einem klaren Sternenhimmel erhältst du beeindruckende Ergebnisse. Hier lohnt es sich, die Belichtungszeit auf einige Minuten einzustellen, um am Firmament lange Leuchtspuren einzufangen.

Bildeinteilung ist wichtig:
Die Frage der Gestaltung rückt bei Wintermotiven stärker in den Vordergrund, da die Gefahr besteht, dass diese nur weiß erscheinen. Indem du Details wie noch bunte oder bereifte Blätter oder Beeren in die Aufnahme mit einbeziehst, wirkst du dem entgegen. Setze diese so in den Bildausschnitt, dass das Motiv in Hälften aufgeteilt wird.

Energieversorgung sicherstellen:
Halte den Akku und auch die Ersatzakkus warm. Gut geeignet dafür ist die Hosentasche. Auf diese Weise steht bei der Aufnahme die uneingeschränkte Leistung zur Verfügung.

Sich selbst vor Kälte schützen:
Handschuhe sind beim Auslösen hinderlich, doch ohne geht es bei Minusgraden kaum. Vielleicht siehst du dir mal Outdoor-Handschuhe (inkl. Handwärmer) mit freien Fingerkuppen plus zusätzlich umklappbarer Fäustlingslasche an oder auch Angler-Neoprenhandschuhe.

Oder den MacWet Climatec Handschuh. Dieser umschließen deineHände wie eine zweite Haut und sorgt so für ein perfektes Gefühl in den Fingerspitzen, damit du deine Kamera problemlos bedienen kannst.

Kamera-Einstellungen

  • Aufnahme-Modus: Programmautomatik
  • Belichtungskorrektur: 1 bis + 1,5
  • Bildstil: Sättigung plus
  • Empfindlichkeit: ISO 100
  • Fokus: AF-Einzelfeld
  • Überbelichtungswarnung: aktiv
  • Nützliches Equipment: Stativ für längere Belichtungszeiten bei Nacht

Dunst & Nebel gekonnt einfangen

Damit dein Motiv im Nebel gut zur Geltung kommt, musst du in die Belichtung eingreifen.

Belichtung:
Wie schon bei Schneemotiven solltest du auch hier überbelichten. Allerdings etwas dezenter, da der Nebel meist nur ein Element deiner Aufnahme ist und nicht das eigentliche Hauptmotiv. Stelle die Belichtungskorrektur auf »+ 0,5«. Sollte dies nicht ausreichen, erhöhe auf »+1«.

Bei der Belichtung selbst gilt es darauf zu achten, dass Dunst und Nebel hell erscheinen, aber das Hauptmotiv nicht überbelichtet wird.

Zeitpunkt:
Die frühen Morgenstunden sind der beste Zeitpunkt, um Dunst und Nebel einzufangen. Es ist zwar nicht notwendig, schon beim ersten Sonnenstrahl vor Ort zu sein, dennoch ist es hilfreich, zu wissen, wann die Sonne aufgeht. Über diesen Dämmerungsrechner kannst du minutengenau errechnen lassen, wann bei dir die Sonne aufgeht.

Aufnahme-Abstand:
Wenn es dir nicht um nebelverhangene Landschaften geht, dann wähle einen möglichst geringen Abstand zu deinem Aufnahme-Objekt. So erhältst du auch bei dichtestem Nebel beeindruckende Aufnahmen – Motive wie Zweige, Gräser oder Spinnennetze sind trotz Dunst klar zu erkennen. Dadurch, dass die Objekte formatfüllend aufgenommen werden, erhalten sie im Bild mehr Präsenz und dadurch auch mehr Aussagekraft.

Sonnenblende einsetzen:
Streulicht lässt deine Bilder flau und kontrastarm erscheinen. Dem kannst du schon allein dadurch entgegenwirken, dass du mit Sonnenblende fotografierst. Auf diese Weise wird verhindert, dass seitlich einfallendes Licht auf den Sensor reflektiert wird. Darüber hinaus schützt die Sonnenblende die Frontlinse vor Schmutz, Stößen und Kratzern.

Bildstil verändern:
Nebelverhangene Landschaften eignen sich hervorragend, um Aufnahmen in Schwarzweiß anzufertigen. Wer den Bildern hinterher am Rechner einfach nur die Sättigung entzieht, erhält ein fahles Ergebnis. Stelle bereits vor der Aufnahme den Bildstil deiner Kamera auf »monochrom« und erhöhe den Kontrast.

Kamera-Einstellungen

  • Bildstil: monochrom
  • Belichtungskorrektur: +0,5 bis +1
  • Weißabgleich: automatisch
  • Empfindlichkeit: ISO 100
  • Fokus: manuell oder AF-Einzelfeld
  • Belichtungszeit: 1/250 Sekunden oder kürzer
  • Nützliches Equipment: Makro-Objektiv für kürzeren Aufnahme-Abstand, z.B. Canon RF 100mm f2,8 L Macro IS USM

Mit und gegen die Sonne fotografieren

Nutze die Sonne gezielt als Lichtquelle. Je nach Einfallswinkel erzielst du unterschiedliche Effekte.

Der Klassiker:
Wenn du die Sonne als Gegenlichtquelle nutzt, werden Objekte im Vordergrund wie ein Scherenschnitt abgebildet. Stelle für solche Aufnahmen deine Kamera auf Spotmessung und gib bei der Belichtungskorrektur gut zwei Lichtwerte dazu. Miss anschließend in einem Bereich in der Nähe der Sonne. Um dem gewünschten Aufnahme-Ergebnis möglichst nahe zu kommen, kannst du die Belichtungskorrektur variieren.

Gekonnt aufhellen:
Bei Gegenlichtaufnahmen ist ein Blitz von Vorteil. So kannst du Objekte im Motiv-Vordergrund problemlos aufhellen. Einen möglichst natürlichen Eindruck verleihst du der Aufnahme dadurch, dass du mit gedrosselter Leistung blitzt. Minimiere dazu entweder die Leistung direkt am Blitzgerät selbst oder stelle, sofern du mit den Kamera-
Automatiken arbeitest, an deiner Kamera eine entsprechende Unterbelichtung von einem Lichtwert oder auch mehr ein.

Standpunkt ändern:
Da deine Lichtquelle fix ist, musst du deinen Standpunkt ändern. Oder du wartest ab, bis die Sonne entsprechend weitergewandert ist. Das Licht sollte so einfallen, dass es ein leichtes Streiflicht auf dein Motiv wirft. Dadurch werden die Strukturen gut herausgearbeitet.

Diffuses Licht:
Ist das Sonnenlicht zu gleißend, solltest du dein Motiv abschatten. Falls du einen Durchlichtschirm oder einen Faltreflektor mit diffuser Bespannung hast, halte diesen in Richtung der Sonne und verwandle so die harten, direkten Strahlen in weiches Licht.

Aus dem Schatten heraus:
Mit entscheidend, um flaue Aufnahmen durch Streulicht zu vermeiden, ist der richtige Standpunkt. Wenn möglich, solltest du aus dem Schatten heraus fotografieren. Oder du schirmst einfach mithilfe einer Baseball-Kappe oder eines Huts das Objektiv gegen Streulichteinfall ab.

Kamera-Einstellungen

  • Aufnahme-Modus: Programmautomatik
  • Belichtungskorrektur: +1,5 bis 3 EV
  • Weißabgleich: automatisch oder Tageslicht
  • Empfindlichkeit: ISO 100
  • Fokus: AF-Einzelfeld
  • Belichtungszeit: 1/250 Sekunde oder kürzer
  • Nützliches Equipment: Durchlicht-Faltreflektor für diffuses Licht

Tabletop-Aufnahmen

Lass den Winter vor der Türe und verwandle deinen Küchentisch in ein Fotostudio.

Motive entdecken:
Getrocknete Blätter, Samenstände oder Hagebuttenzweige finden sich reichlich – in der Natur wie im Blumengeschäft. Möchtest du deiner Aufnahme einen Hauch von Kälte verleihen, befeuchte dein Motiv und gib es für einige Zeit in das Gefrierfach. Du kannst auch mit Deko-Schnee aus der Dose arbeiten.

Der passende Hintergrund:
Verwende überwiegend unifarbene Hintergründe. So kommt dein Motiv am besten zur Geltung und das Bild wirkt ruhig.

Gewöhnliche Tischlampe als Lichtquelle nutzen:
Eine Schreibtischlampe, vorzugsweise mit einem biegsamen Arm, eignet sich bestens zur Beleuchtung. Richte das Licht entweder seitlich auf dein Motiv, als Streiflicht oder indirekt über eine weiße Pappe oder Styroporplatte. Wenn du diese noch mit einer goldenen Folie überziehst, erhältst du eine wärmere Lichtstimmung.

Kamera-Einstellungen

  • Aufnahme-Modus: Blendenvorwahl
  • Belichtungskorrektur: entfällt
  • Blende: je nach Motiv f 5,6 – f 11
  • Weißabgleich: Kunstlicht oder manuell
  • Empfindlichkeit: ISO 100 bis 400
  • Fokus: manuell fokussieren
  • Nützliches Equipment: Schreibtischlampe, weiße und schwarze Pappe